Hodonín, der Sitz der Bezirksverwaltung, hat 29.000 Einwohner und liegt in der weinreichen Gegend Dolnomoravský vale, 60 km südöstlich von Brno an der Grenze zwischen Tschechien und der Slowakei.
Hodonín wurde um das Jahr 1020 gegründet als Teil von Befestigungen gegen ungarische Einfälle. Während der Hussitenkriege geriet der Ort unter die Herrschaft protestantischer Adeliger aus Kunstat und Lipa.
Im 17. und 18.Jahrhundert hatte die Stadt unter Kriegen und unter Aufständen von Leibeigenen zu leiden. Nach Abschaffung der Leibeigenschaft überwog das Zunftwesen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Schloss in Hodonín in eine Tabakfabrik umfunktioniert.
Zu einer weiteren Entwicklung der Industrie kam es Ende des 19. Jahrhunderts, in Verbindung mit dem Bau von Eisenbahn und einem allgemeinen Fortschritt im Transportwesen. Hodonín war dreimal der Sitz von ethnografischen und wirtschaftlichen Ausstellungen.
Tomás Garrique Masaryk (1850 – 1937), der erste Präsident der Tschechoslowakei und Professor der Philosophie an der Karlsuniversität, wurde in Hodonín geboren. Auch die erste Zusammenkunft von tschechischen und slowakischen politischen Führern im Jahre 1905 fand hier statt.
Seit 1978 ist Hodonín auch ein Kurort, der insbesondere durch seine
jodhaltigen Quellen bekannt wurde.
Die Region ist auch berühmt durch ihre wunderbaren Volkslieder, -tänze und Trachten. Die überall sehr lebhafte Folklore-Tradition ist sehr vielschichtig und in jedem Dorf etwas anders. Der Charakter der Folklore wird von größeren Zentren gepflegt, wo Volkstum groß geschrieben wird. Sichtbar wird diese Tradition besonders bei der Weinlese und bei Jahrmärkten, wo man die verschiedensten Trachten und Folkloretradition noch sehen kann.
Ein Symbol der Mährischen Slowakei sind viele aktive
Tanz- und Gesangsgruppen, eine besondere dörfliche Architektur und farbenprächtige und reich bestickte Trachten, andere Stickereien und kunstvoll geschmückte Ostereier, Figuren und kleine Schmuckgegenstände aus Maisstroh, Holzschnitzereien, Nützliches und Schönes aus Weidenzweigen geflochten und auch Spezialitäten der
regionalen Küche. Ein weiteres Beispiel von Volkskunst sind die farbenfrohen Ornamente, mit denen die Menschen ihre Behausungen schmücken und die sich auch auf den Trachten wiederfinden.