Nymburk ist heute eine Stadt von regionaler Bedeutung mit 15.500 Einwohnern, die sich in der Elbebene auf beiden Seiten des Flusses ausbreitet und etwa 50 km östlich von Prag liegt.
Die Stadt Nymburk wurde auf den Grundmauern einer älteren befestigten Siedlung gebaut, an einer Furt über die Elbe und einer Handelsstraße. Die Stadt wurde im 13. Jahrhundert von dem böhmischen König Premysl Otakar II. gegründet, der dort einen Dominikanerorden ansiedelte und deutsche und holländische Siedler ins Land rief, die die Stadt ursprünglich Neumburg (von Novum Castrum im Lateinischen, oder New Castle im Englischen) nannten. Bald nach seiner Gründung wurde Nymburk eine für den Schutz von Prag, dem Herz des Königreichs Böhmen, strategisch wichtige Stadt. Während der Herrschaft von König Johann von Luxemburg wuchs der Stadt durch Gewährung vieler Privilegien weitere Bedeutung zu. Auch Karl IV. trug zu weiterem Reichtum und Einfluss der Stadt bei. Diese Blütezeit setzte sich bis Ende des 16. Jahrhunderts fort. Der Vorbote für den Niedergang der Stadt war der Dreißigjährige Krieg, von dem sich die Stadt erst 1870, nach dem Bau einer Eisenbahn, wieder zu erholen begann.
Zu den wertvollen historischen Markenzeichen der Stadt gehört
die gotische Kirche St. Giles, die zwischen 1218 und 1380 als dreischiffige Basilika erbaut wurde, mit einer langen
Empore, dann die Stadtbefestigungen, erbaut auf den Überresten eines Backsteinwalls mit doppeltem Graben, und ein gotischer Bau, die Kapelle des Hl. Johann Nepomuk aus dem 13. Jahrhundert.
Für Touristen gibt es viele empfehlenswerte Ausflüge in die Umgebung, so z.B. zum frühbarocken Schloss Krinec, mit einem Park aus dem Jahre 1649, zum barocken Schloss Loucen, das aus dem Jahre 1704 stammt und einen gepflegten englischen Garten mit Orangerie hat, oder zum barocken Schloss aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Lysa nad Labem mit reichem Innenschmuck und schönen
Plastiken von Braun im Schlosspark. In Prerov nad Labem gibt es ein Open-Air-Museum mit vielen ethnischen Bauten, und
ein Renaissanceschloss. Die Besucher dieser Region sollten auch den Besuch der Kurstadt Podebrady nicht versäumen, wo man außer vielem anderen auch ein Schloss besuchen kann, das ursprünglich gotisch war, in der Mitte des 16. Jahrhunderts jedoch im Renaissancestil umgestaltet wurde.
In Libice nach Cidlinou befindet sich eine archeologische Sehenswürdigkeit – eine befestigte slawische Siedlung aus dem 10. und 11. Jahrhundert (Slavnikovska Libice) und ein bewaldetes Schutzgebiet für Wildtiere (Libicky luh).