Nicht nur die Stadt Kutna Hora, sondern der ganze Bezirk gehört zu den schönsten Orten in Zentralböhmen. Er umfasst etwa 937 qkm und hat sowohl Ebenen als auch Hügelland aufzuweisen, mit einer Höhe von über 500 m über Meereshöhe. Die ausgedehnten Niederungen des Elbtales, die Stredoceska pahorkatina (Mittelböhmisches Hügelland) und ein Teil des Böhmisch-Mährischen Hügellandes erhöhen den Eindruck der Mannigfaltigkeit der Landschaft dieses Bezirks.
Die Altstadt von Kutna Kora wurde über den steil abfallenden Hängen des Flüsschens Vrchlice, auf dem Kutna Hora-Plateau erbaut, auf einer Höhe von 254 m ü.M., etwa 70 km von Prag entfernt.
Nach der Entdeckung von reichen Silbervorkommen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Siedlung, die ursprünglich wegen des Bergbaues gegründet wurde, zur Königlichen Stadt erhoben. Zur Zeit des größten Silber-Booms war Kutna Hora die nach Prag wichtigste Stadt des Königreichs Böhmen. Im Juli des Jahres 1300 veranlassten die reichen Silbervorkommen in dieser Gegend König Wenzel II., eine Währungsreform unter Beteiligung italienischer Finanziers durchzuführen. Alle bestehenden Münzen wurden geschlossen und in der einzigen zentralen Münze - dem Welschen Hof in Kutna Hora, wurden die ersten Prager Groschen geprägt. Somit wurde Kutna Hora nicht nur zum bedeutendsten Wirtschaftszentrum, sie wurde gleichzeitig auch zur
Königlichen Stadt erhoben, mit allen Rechten und Privilegien, die später auch von König Johann von Luxemburg und Karl IV. bestätigt wurden.
Das Ende des 15. Jahrhunderts brachte der aufstrebenden Stadt einen unerhörten Bauboom. Man baute ein neues Rathaus, das Steinhaus und etliche
majestätische Patrizierhäuser.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts kam es zur allmählichen Erschöpfung und Stilllegung der Silberminen in der Stadt, nur die in Kanek wurden weiterhin betrieben. 1549 wurden in der Münze der Stadt die letzten böhmischen Groschen geprägt. Es folgte ein wirtschaftlicher Niedergang, von dem sich die Stadt nie wieder völlig erholt hat. Erst im Hochbarock
kam es wieder zum Aufleben des Wirtschaftslebens und zu neuer Bautätigkeit. Damals wurde mit dem Bau des reichen Klosters St. Ursula begonnen, nach Entwürfen von K. I. Dientzenhofer. Die königliche Münze arbeitete zwar weiter, hatte jedoch immer größere Probleme, bis sie 1727 ganz stillgelegt wurde.
Die historische Altstadt ist ein architektonisches Juwel von europäischer Bedeutung: Der Welsche Hof,
die St. Barbara-Kathedrale, die St. Jakobskirche und der gotische Brunnen sind einige der bedeutendsten Wahrzeichen Böhmens. Einige andere von Menschen geschaffene Marksteine liegen in der Nähe von Sedlec und Malin. Kutna Hora wurde zum historischen städtischen Denkmal erklärt, das auf einer Fläche von 60 Hektar etwa 300 geschützte Örtlichkeiten aufzuweisen hat.
Heute ist Kutna Hora eine Stadt von regionaler Bedeutung mit 22.000 Einwohnern. Es hat eine Fabrik für Tabakerzeugnisse, die im ganzen Land bekannt ist. Für Touristen ist nicht nur die historische Altstadt ein Anziehungspunkt, auch das romantische Tal des Flüsschens Vrchlice mit seinen Seen und Mühlen lädt zu Spaziergängen ein, die wiederum ungewöhnliche Ausblicke auf die Stadt ermöglichen.