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Kolin liegt im fruchtbaren Elbtal, ausgebreitet zu beiden Seiten des Flusses. Eine große Anzahl archeologischer Funde in der Stadt und ihrer Umgebung legt die Vermutung nahe, dass die Gegend viel früher besiedelt war, als es schriftliche Quellen beweisen.
Im regionalen Museum findet man zahlreiche Relikte von allen bekannten Siedlungen in Böhmen. Kolin lag am Kreuzweg dreier wichtiger Handelswege, die es bereits seit der Römerzeit gab. Die Anwesenheit slawischer Stämme ist seit dem 6. nachchristlichen Jahrhundert bezeugt. Zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert war das Gebiet bereits dicht besiedelt, was durch Funde auf Burgen und Friedhöfen bewiesen ist. Das erste schriftliche Dokument mit dem Namen Kolin datiert von 8. September 1261.
Im Jahre 1437 baute Bedrich von Straznice auf dem Grundstück eines zerstörten Klosters eine Burg. Diese wurde später in ein Schloss umgewandelt. Die Entwicklung und der Reichtum von Kolin wurde durch viele Privilegien gefördert, die der Stadt von den böhmischen Herrschern Karl IV. und Wenzel IV. gewährt wurden. Kolin war damals eine der führenden Städte des Königreichs Böhmen. Während des Dreißigjährigen Krieges kam Leid und Armut über die Stadt und führte beinahe zu ihrer Auslöschung.
Am 18. Juni 1757 fand eine der blutigsten Schlachten des Siebenjährigen Krieges zwischen Preußen und Österreich in der Nähe von Kladno statt.
Die Schlacht von Kolin führte zur Niederlage des preußischen Königs Friedrichs II. gegen die Truppen der österreichischen Kaiserin Maria Theresia. Der Besiegte musste aus Böhmen fliehen. Die Regierungszeit von Joseph II. wurde zur Blütezeit für die Stadt, als sich Handwerk und Handel neu belebten.
Während der Zeit der nationalen Erweckung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Kolin mit an der Spitze dieser patriotischen Bewegung. Mit dem Aufblühen von Industrie und Handel im 19. Jahrhundert und dem Bau einer Eisenbahnstrecke von Prag nach Mähren im Jahre 1845 und dem Bau einer weiteren Strecke nach Nordwesten im Jahre 1872, erlebt auch Kolin einen neuen Aufschwung. Nur die beiden Weltkriege unterbrachen diese Entwicklung, in der Zeit dazwischen kam es zu einer Stärkung von Kolin’s Industrie und einem Anwachsen der Stadt. In Jahre 1927 wurde eine neue Brücke über die Elbe fertiggestellt, 1932 nahm ein dampfbetriebenes Elektrizitätswerk seinen Betrieb auf, das den damals höchsten Schornstein in Böhmen besaß.
Die Stadtmitte bildet der Karlsplatz (Karlovo namesti), der sich sein ursprüngliches Aussehen erhalten konnte, mit schönen Bürgerhäusern und barocken Giebeln. Inmitten des Platzes steht ein Brunnen aus rotem Sandstein aus dem Jahre 1870, und eine Pestsäule von 1682. In der nördlichen Ecke befindet sich das Rathaus, das der Stadt seit 1494 gehört. Ursprünglich ein gotischer Bau wurde es am Ende des 19. Jahrhunderts im Neorenaissance-Stil umgestaltet. Einige der gotischen Stilelemente sind jedoch erhalten geblieben. Von weiten sichtbar ist der dominante Bau der St. Bartholomäuskirche, an der auch Peter Parler mitgewirkt hat. Erwähnenswert ist noch das alte jüdische Ghetto mit einer Synagoge aus dem Jahre 1642 und einem alten jüdischen Friedhof aus dem 15. Jahrhundert.
Eine ganze Reihe bedeutender Menschen wurden hier geboren, lebten und arbeiteten hier. So der Begründer der modernen Pantomime Jean Gaspard Deburau, die Maler Vincenc Morstadt, Rudolf Kremlicka und Vaclav Radimsky, die Fotografen Jaromir Funke und Josef Sudek, der weltbekannte Orientalist Bedrich Hrozny, die Schauspielerin Terezie Brzkova, die Opernsängerin Ludmila Dvorakova und der Bandleader und Komponist Frantisek Kmoch.
Heute ist Kolin Bezirkshauptstadt und Sitz der zugehörigen Behörden und hat eine gut entwickelte Maschinenbau-, Nahrungsmittel-, polygrafische und chemische Industrie. Es ist auch ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Handelshafen.

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