Die erste schriftliche Erwähnung von Kladno stammt vom Anfang des 14. Jahrhunderts. Damals gehörte der Familie Kladensti von Kladno ein kleines Dorf. Nachdem im Jahre 1543 die letzten männlichen Abkömmlinge der Familie ausgestorben waren, ging Kladno in den Besitz der Herren Zdarsti von Zdar über. Unter ihrer Herrschaft wurde Kladno zum Marktflecken erhoben, womit das Privileg verbunden war, ein eigenes Wappen zu führen – ein blauer Schild mit einem silbernen Adler auf der einen und einem Luchs auf der anderen Hälfte.
Im Jahre 1701 kaufte
Anna Marie Frantiska, Herzogin der Toscana, das Besitztum von der Erbin der Zdarsti von Zdar. Jedoch bereits 1705 verkaufte sie es an den Orden der Benediktiner von Kloster Brevnov, deren Eigentum es bis 1848 blieb. Die bedeutendsten Barockbauten Kladno’s stammen aus dieser Zeit.
Beginn und Entwicklung des Kohlebergbaues und der Eisenindustrie um 1850 führte zu dramatischen Veränderungen von Kladno und seiner Umgebung. Aus dem bäuerlich geprägten Marktflecken wurde ein wichtiges Industriegebiet. Mit Anfang der 1850er Jahre begann ein beispielloser Boom, der von einem großen Zufluss von Arbeitskräften begleitet war, wodurch sich in kurzer Zeit die Zahl der Einwohner vervielfachte.
Das starke Anwachsen des Marktfleckens und seiner Wirtschaftskraft führte auch zur Änderung seines Status’; Kladno wurde 1870 zur Stadt erhoben. Am Ende des 19. Jahrhunderts, 1898, bekam sie den Ehrentitel einer königlichen Bergbaustadt und 1914, am Anfang des 1. Weltkriegs, nahm Kaiser Franz Josef die Symbole des Bergbaues - gekreuzte Silberhammer verbunden mit einem goldenen Band – in sein Wappen auf.
In den frühen 1890ern unter Bürgermeister Jaroslav Hruska, wurde Kladno allmählich zu einer modernen Stadt, vor allem durch den Ausbau der Infrastruktur und durch Errichtung imposanter öffentlicher Gebäude.
Während der denkwürdigen Herbsttage 1918 fanden große Bürgerdemonstrationen statt, um die Entstehung der heißbegehrten Republik zu unterstützen. Auf der Grundlage der von Prag verlautbarten Tschechoslowakischen Unabhängigkeitserklärung wurde in Kladno am 28. Oktober 1918 ein Nationales Komitee gegründet, geführt vom Vorsitzenden Ignac Hajn. Dieses historische Ereignis vervollständigt das Bild der allgemeinen Aversion der Bevölkerung von Kladno gegen Krieg, Elend
und Hunger und bekräftigt seinen Wunsch nach eigener nationaler Identität und Selbstbestimmung, was auch durch Streiks, Demonstrationen und Proteste über das ganze Jahr manifestiert wurde.
Die Periode von Reichtum und Wohlstand der Stadt setzte sich bis zur
Okkupation durch die Nazis im März 1939 fort. Die vorangegangenen Perioden jedoch haben der Stadt ihren spezifischen Stempel aufgedrückt und ihm ein besseres Image verschafft, das für Einwohner und Touristen bis heute attraktiv ist.
Durch die Nazis wurde Kladno schwer beeinträchtigt und geschädigt, besonders durch Gefangensetzung oder Verschleppung aller Mitglieder der Stadtverwaltung, was zum Tode des damaligen Bürgermeisters Frantisek Pavel führt.
Die Gestapo von Kladno spielte eine unrühmliche Rolle beim Plündern, später der Zerstörung von Lidice, beim Mord an den männlichen Einwohnern und der Verschleppung von Frauen und Kindern in Konzentrationslager zur „Umerziehung“. Die Kapelle der Volksschule von Kladno war der letzte Aufenthaltsort für diese Frauen und Kinder vor ihrem Transport in die Konzentrationslager des Nazi-Reiches.
Teile der Einwohnerschaft von Kladno engagierten sich in mannigfaltigen Widerstandsgruppen verschiedener politischer Richtungen. Darüber hinaus kämpften viele Bürger der Stadt in den Streitkräften der Verbündeten im Ausland für die Befreiung ihres Landes.
Während des Krieges und in der Nachkriegszeit wurde die Stadt immer größer. Die Nachbargemeinden Krocehlavy, Rozdelov, Dubi, Drin und Ujezd wurden eingemeindet. Auch Vrapice gehörten seit 1950 zu Kladno, gefolgt 1980 von Svermov.
Leider verzeichnet die Nachkriegs-Geschicht von Kladno auch einige Unrechtmäßigkeiten des kommunistischen Regimes. Die Stadtentwicklung ging in eine unliebsame Richtung.
Der massenhafte Zufluss von Arbeitskräften, die keinerlei positive Beziehung zu der Stadt hatten, führte zum Bau von uniformen, monströsen und beziehungslosen Wohnbauten, und, was schlimmer war, zum willkürlichen Abbruch ursprünglicher altehrwürdiger Bürgerhäuser
in der Stadtmitte. Am 21. August 1968 wurde Kladno zum zweiten Mal in dreißig Jahren besetzt, diesmal von den sowjetischen imperialen Truppen der Roten Armee. Trotzdem wurden während der 60er und 70er Jahre einige wichtige und längst benötige Einrichtungen für Kultur, Sport und Freizeitbeschäftigung der Einwohner gebaut. Andererseits
wurden Infrastruktur und Umweltschutz sträflich vernachlässigt.