Die Bezirksstadt Náchod liegt im Metuje-Tal im Náchoder Hochland. Sie ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der beliebten Touristenregion zwischen Riesengebirge (Krkonose) und Adlergebirge (Orlické Hory).
Die Geschichte der Stadt und ihres Schlosses reicht zurück in die Zeit der Kolonisation des nordöstlichen Grenzlandes in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Hron von Naceratice, der als Begründer der Stadt gilt, nahm im Jahre 1254 den Namen Hron von Náchod an. Das Schloss war zum Schutz der Straße von Böhmen nach Kladsko und Polen errichtet worden. Im 13. und 14. Jahrhundert haben Stadt und Schloss öfter den Besitzer gewechselt und gingen unter den Feudalherren von Hand zu Hand. Die bedeutendsten Herren waren Johann von Luxemburg, Hynek von Duba und Puta von Castolovice. Gegen Ende des 14. Jahrhundert wurde Náchod von den Herren auf Kunstat und Podebrady gekauft. Unter der Herrschaft der Smiricky von Smirice, die bis ins Jahr 1620 andauerte, blühte die Stadt auf.
Nach der Schlacht auf dem Weißen Berg wurde der konfiszierte Besitz von Marie Magdalena Trcková gekauft und später vom Kaiser an den italienischen Adeligen Octavius Piccolomini übereignet. Bis 1783 verblieb Náchod im Besitz der Familie Piccolomini. Darauf folgte eine Zeit der nationalen Erweckung unter der Herrschaft von
Herzogin Katharina Wilhelmine Zahanska. Im Jahre 1842 wurde Náchod an das Geschlecht der Schamburg-Lippe, eine deutsche Adelsfamilie, verkauft, in deren Besitz das Schloss bis 1945 verblieb. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bautätigkeit vor allem auf die Außenbezirke der Stadt konzentriert, die die Verbindung zu den umliegenden Dörfern sicherstellten. Neue Gebäude entstanden vor allem in der Altstadt und in den Vierteln Plhov und Pod Brankou.
Vom alten Stadtkern ist nur der Stadtplatz erhalten und ein halbkreisförmiger Teil der Schutzwälle, die einst die Stadt umgaben, der Rest wurde bereits 1827 abgerissen. Am Nordende des Platzes ist das alte Rathaus,
das zwischen 1657 und 1659 von C. Lurago erbaut worden war. Der barocke Charakter des Rathauses wurde bei einem Umbau 1856 bereits verändert und nur das schöne Eingangsportal mit dem geschnitzten Stadtwappen ist bis heute erhalten. In der Mitte des Platzes steht
die Dekanatskirche St. Laurenz, die bereits 1310 urkundlich erwähnt wird. Nach einem Brand im Jahre 1441 wurde die Kirche umgebaut. Ihr heutiges Erscheinungsbild geht auf eine weitere Rekonstruktion nach einem zweiten Brand im Jahre 1663 zurück, der damals die ganze Stadt in Mitleidenschaft gezogen hatte. Dieser Umbau beglich auch die Höhe der Türme, gab jedem ein weiteres Geschoss und krönte sie mit einer schindelgedeckten Zwiebelkuppel. Die beiden
Türme, die man als Adam und Eva kennt, sind über 40 m hoch. Von der ursprünglichen Einrichtung der Kirche ist noch das Taufbecken von Ondrej Ptacek aus dem Jahr 1463 erhalten, eine gotische Monstranz von 1500 und ein Renaissance-Kelch und ein Hostienteller aus dem Jahr 1567.
Hoch über der Stadt, auf einem majestätischen felsigen Hügel nördlich des Stadtplatzes, steht das Schloss, das ursprünglich ein gotischer Bau war, unter dem die Stadt entstanden war. Unter der Herrschaft der Herren von Pernstejn und Smiricky wurde es zu einem Renaissanceschloss umgebaut. Sein heutiges Aussehen erhielt es zur Herrscherzeit der Piccolominis im 17. und 18. Jahrhundert. Im Inneren des Schlosses kann der Besucher
schönes Mobiliar, Waffen Porzellan und Gobelins bewundern, die aus den historischen Sammlungen aus der Zeit der Feudalherren stammen.