Die Bezirkstadt Pardubice wird von fast 100.000 Menschen bewohnt. Ihre Rolle als wirtschaftlicher, administrativer, kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt der Region bildete sich über längere Zeit erst langsam heraus.
Die erste Besiedelung von Pardubice begann wahrscheinlich Ende des 12. Jahrhunderts, worauf archäologische Entdeckungen hinweisen. Zwischen 1332 und 1340 erhielt sie Stadtstatus.
Das Emblem der Stadt - der Kopf eines weißen Pferdes mit goldenen Zügeln, in rotem Feld - wurde von einer lokalen Adelsfamilie übernommen.
Bis Ende des 14. Jahrhunderts war Pardubice eine unwichtige Tributstadt. Im Jahr 1491 wurde sie vom mährischen Adeligen Wilhelm von Pernstejn erworben, der eine rasche wirtschaftliche Entwicklung der Region in Gang setzte, unter anderem ließ er über 200 Teiche errichten, die durch ein ausgetüfteltes Netz von künstlichen Kanälen miteinander verbunden waren. Er wandelte Pardubice in eine Vorzeige-Residenzstadt um.
Die Fassaden spätgotischer Gebäude in der Stadt erhielten beeindruckende künstlerische Dekorationen. Später ließen die Pernstejns die Burg mit Erd- und Steinwällen befestigen und mit einem weiten Graben umgeben. Das Interieur der ursprünglichen Burg wurde in eines für ein bequemes Schloss geeignetes ausgetauscht und so verschönt, dass es der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Position der Familie entsprach. Später, nach einer großen Feuersbrunst im Jahre 1538, ließ Johannes von Pernstejn die Stadt im Renaissancestil umbauen.
Im Jahre 1560 kam Pardubice in den Besitz des Habsburger Königs Ferdinand I. Im Dreißigjährigen Krieg erwies sich die Stadt als uneinnehmbare Festung, die sich einer Eroberung durch die Schweden erfolgreich widersetzte.
Ein Impuls für neues, dynamisches Wachstum der Stadt ging vom Bau der
Eisenbahn Prag – Olomouc im Jahre 1845 aus. Nahrungsmittelindustrie, Maschinenbau und chemische Industrie ließen sich zu dieser Zeit hier nieder. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Pardubice zum Zentrum der tschechischen Luftfahrt, auch heute ist hier noch ein Militärflughafen, der teils auch zivile Operationen durchführt. Die Stadt ist traditionell auch Austragungsort bekannter und beliebter Sportereignisse. Seit 1874 findet hier das Große Pardubicer Pferderennen statt (Great Pardubice Steeplechase), und seit 1929 auch ein internationales Motorradrennen um den Goldenen Helm.
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt ist ein einmaliges Gebäude, ein Zwischending zwischen Burg und Schloss, wo man wertvolle Wandmalereien aus der Renaissance findet und gut erhaltenen Holzdecken. Der historische Hauptplatz und die anliegenden Straßen, die vom Anfang des 16. Jahrhunderts stammen, bezeugen Pardubice’s Vergangenheit als elegante Residenzstadt. Die meisten dieser Bauten wurden im klassischen oder Barockstil rekonstruiert.