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Duchcov Castle
Schloss Duchcov

Wissenswertes über Schloss Duchcov:

Ursprünglich ein Renaissancebau, wurde es später im Barockstil umgebaut. Sein heutiges klassisch-nüchternes Erscheinungsbild entstand im 19. Jahrhundert. Drei Flügel umschließen einen Ehrenhof, der rechte Flügel ist mit der Schlosskirche verbunden. Seit dem 15. Jahrhundert war Schloss Duchcov Sitz der Familie Wallenstein. Es findet auch immer mehr das Interesse der Kurgäste aus der nahegelegenen Kurstadt Teplice. Das Schloss hat einen schönen Park mit einer wunderbaren Allee. Fast alle berühmten böhmischen Künstler des Barocks – W.L. Reiner, M. B. Braun, F. M. Brokof - waren an der Ausschmückung von Schloss und Schlosskirche beteiligt. Auch das Innere des Schlosses mit einer Ausstellung von historischen Einrichtungsgegenständen (die dem Prager Museum für angewandte Kunst gehören) und einer weiteren Ausstellung barocker Ölgemälde und Skulpturen (aus den Sammlungen der Nationalgalerie und den Gemäldesammlungen Wallenstein) sind sehenswert. Der Name Giacomo Casanova, welcher hier gelebt hat und hier auch gestorben ist, ist für viele Menschen Anlass, das Schloss zu besuchen.

Geschichte und Architektur

Ursprünglich eine gotische Festung, wurde es auf Geheiß von Wenzel Popel von Lobkovic von Vlach Filip nach den Plänen von Ulric Aostalli umgebaut. Im Jahre 1642 kam Duchcov in den Besitz der Wallensteins. Johann Friedrich von Wallenstein holte sich den französischen Baumeister Jean Baptist Mathey, der in den Jahren 1675 bis 1685 bauliche Änderungen vornahm. Von J. B. Mathey stammen auch die Pläne für das Prager erzbischöfliche Palais, Schloss Troja und andere. Die Arbeiten an Schloss Duchcov führten zu einem Wendepunkt in Böhmen’s Geschichte des Schlossbaues ganz allgemein. Trotz einiger späterer Modifikationen hielt man an der Bauart mit drei Flügeln mit corps-de-logis bis heute fest. Die Bauarbeiten wurden von Marcantonio Canevalle und später von Frantisek Maxmilian Kanka weitergeführt. Von ihm stammt ein langer Flügel mit Stallungen, auch die Umgestaltung des Parks nach Plänen von Johann Ferdinand Schor war sein Werk. Für den Park wurde die Kirche Mariä Himmelfahrt entworfen und ein berühmtes feudales Spital. Der Park im französischen Stil erhielt Terrassen, Balustraden und ein System von Springbrunnen und Teichen.

F.M. Kanka arbeitete sein Leben lang mit Wenzel Laurenz Reiner und Matthias Bernhard Braun zusammen. Zusammen arbeiteten sie auch an der Ausschmückung von Schloss Duchcov. Von Wenzel Laurenz Reiner stammt das Deckengemälde in der Haupthalle, auf dem man Heinrich von Wallenstein mit seinen vierundzwanzig Söhnen neben König Premysl Otakar II. sieht. Diese Halle ist bis heute der schönste Raum des Schlosses. Hier findet man auch Porträts von Ahnen der Familie Wallenstein, einige davon stammen von Reiner. Matthias Bernhard Braun schuf die Außendekoration des Schlosses. Seine vier allegorischen Skulpturen von Minerva, Mars und zwei Herkulessen stehen auf vier Säulen, die den Ehrenhof vom Außenhof trennen. Weitere Skulpturen aus der Werkstatt von M. B. Braun kann man in den Nischen des Treppenhauses finden – Boreas und Oresthea – und auch im Park. Johann Josef von Wallenstein sammelte Werke berühmter Maler des 17. Jahrhunderts (Vermeer, van Dyck, Canaletto). 1741 wurden viele dieser berühmten Gemälde nach Dresden verkauft. Im 19. Jahrhundert bestand die Galerie aus 400 Gemälden und 7000 Gravierungen. Einige dieser Werke, wie Adonis und Venus von Bartholomäus Spranger, das Porträt eines Knaben in Rot von Lucas Cranach, und der Triumph der Liebe von Karl van Mandera, sind bis heute erhalten. Leider sind der wunderbare Park und das feudale Spital dem immer extensiveren Kohlebergbau zum Opfer gefallen, doch konnte Reiner’s berühmtes Fresko von 1728, das die Kapelle des Spitals schmückte, erhalten werden. Für diese Kapelle schuf Ferdinand Maxmilian Brokof (ein weiterer der berühmten böhmischen Barockkünstler) 1725 wundervolle Stein- und Stuckfiguren der Calvarie, die auch gerettet und nun in der Schlosskirche besichtigt werden können.

Zwischen 1814 und 1818 erhielt Schloss Duchcov sein heutiges Erscheinungsbild. Damals gehörte das Schloss Franz Adam – dem Bruder von Johann Josef Wallenstein. Sowohl das Innere als auch das Äußere des Schlosses wurden einem klassischen Umbau unterworfen, der Park wurde im englischen Stil umgestaltet und 1816 wurde die berühmte Allee angelegt. 1901 starb der Letzte der Duchcover Wallensteins – Georg Johann von Wallenstein. 1922 kaufte die Stadt das Schloss. Im Jahre 1835 fanden im Schloss wichtige politische Verhandlungen statt, bei denen der König von Preußen, und die Kaiser von Russland und Österreich anwesend waren. Für das Schloss interessierten sich auch Goethe, Schiller, Beethoven, Chopin, Haydn und Mozart, der hier zu Besuch weilte und hier auch gearbeitet hat. Der berühmte Giacomo Casanova lebte hier und ist hier auch begraben. Ende des 18. Jahrhunderts wirkte er hier als Bibliothekar von Graf Emanuel von Wallenstein. Heute kann man seine Räume im Schloss besichtigen. 1998 wurde seines Todestages mit verschiedenen kulturellen Aktionen gedacht.

Nützliche Informationen:

Adresse: Namesti republiky 9; 419 01 Duchcov
Tel.: 417 835 301; Fax: 417 835 170
Geöffnet: April, Oktober 9.00 – 16.00 (täglich außer Montag)
Mai bis September 9.00 bis 18.00 (täglich außer Montag)
Letzte Führung 1 Stunde vor Schließung


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