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Die Stelle, wo Vltava (Moldau) und Malse zusammenfließen, wurde im Jahre 1265 von König Premysl Otakar II. auserkoren, um hier eine Stadt zu bauen und damit seine Machtposition in Südböhmen zu stärken. Der gleichmäßige Grundriss der neu entstehenden königlichen Stadt, deren Zentrum von einem ausladenden rechteckiger Hauptplatz gebildet wird, gehört zu den Spitzenleistungen mittelalterlicher Städtebaukunst.
Die Stadt wuchs dank königlicher Gunst und einer vorteilhaften Lage an wichtigen Handelswegen immer weiter. Die böhmischen Könige dankten den Bürger der Stadt Ceské Budejovice ihre Treue zur Krone mit zahlreichen Privilegien, die der Stadt wirtschaftliches Gedeihen sicherten. Bereits im 13. und 14. Jahrhundert wurden zwei prächtige Kathedralen gebaut und man umgab die Stadt mit mächtigen Mauern.
Während der turbulenten Zeit der Hussitenkriege war die katholisch orientierte Stadt ein Hort gegen die Hussitenbewegung. Der Heerführer Zizka selbst erachtete die Befestigung der Stadt als uneinnehmbar und versuchte erst gar nicht, sie zu stürmen.
Mit ihren 4.000 Einwohnern gehört die mittelalterliche Stadt Ceské Budejovice zu den größten und bedeutendsten Städten des böhmischen Königreichs. Sie blieb jedoch eine von Mauern umschlossene Stadt mit etlichen Bauerngütern und Gärten in der Vorstadt.
Das 16. Jahrhundert brachte der Stadt unerwartetes Wachstum und der Stadtverwaltung beträchtlichen Profit aus den Silberminen, dem Braugewerbe, der Teichwirtschaft und dem Salzhandel. Die so zusammengekommenen Mittel wurden von der Stadt unter anderem für prunkende Repräsentation ausgegeben: man baute ein neues Rathaus, die Stadtmauern wurden umgebaut und der Stadtrat beschloss, einen hohen Turm zu errichten, der heute als der „Schwarze Turm“ bekannt ist. Die Stadt Ceské Budejovice bekam so ein bezauberndes Renaissance-Gesicht. 1569 wurde eine Münze eingerichtet, die das Silber aus den Minen in Nähe des heutigen Rudolfovs verarbeitete.
Während des Ständeaufstands und des darauffolgenden Dreißigjährigen Krieges blieb die Stadt auch diesmal auf der Seite des Kaisers und widerstand dem Ansturm der Ständearmee. Die modernen Befestigungen erhöhten die strategische Bedeutung der Stadt, die vielen als Zufluchtsstätte diente und wo man in der örtlichen Kirche auch die böhmischen Kronjuwelen verwahrte.
Während der Krieg der Stadt keine großen Schäden zufügte, vernichtete ein Großbrand im Juli 1641 fast die Hälfte aller Häuser. Der Wiederaufbau erstreckte sich über etliche Jahrzehnte. Die Ära des Barocks gab vielen öffentlichen Gebäuden und auch Privathäusern ein neues Gesicht und bereicherte das Stadtbild mit einigen Kirchen und – unter anderem - auch mit einem der Symbole der Stadt – dem Samsonbrunnen..
Die Reformen Maria Theresia's in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts machten Ceské Budejovice zum Mittelpunkt einer neugebildeten Region. Zur kulturellen Bedeutung der Stadt trägt auch der seit 1762 hier bestehende Piaristenorden bei, der eine Lateinschule ins Leben ruft. Damals baute man auch das Stadttheater. Im Jahre 1785, unter der Regierung von Kaiser Joseph II., wurde auch das Bistum Ceské Budejovice gegründet und nicht ganz 20 Jahre später nahmen auch das Seminar und das Philosophische Institut seine Arbeit auf.
Über dem Hauptplatz erhebt sich eine der Dominanten der Stadt, der frühere Glocken- und Wachturm, der heute als der Schwarze Turm bekannt ist. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und ihre Umgebung. Unweit davon steht die gotische Kirche St. Niklas aus dem Jahre 1265.
Der Bau der ersten Pferdeeisenbahn (1824-1832) brachte die Entwicklung der Stadt voran, denn es war die ersten große Eisenbahn auf dem europäischen Kontinent. Seit 1991 ist Ceské Budejovice auch Universitätsstadt und vor allem ist sie die Stadt des weltbekannten Bieres, des Budvar.
Besuchern stehen auch etliche Museen und Galerien offen, so das Südböhmische Museum oder Ales's südböhmische Galerie.

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