Diese Bezirksstadt liegt in Westböhmen, etwa 60 km südwestlich von Pilsen und hat 11.500 Einwohner. In der Nähe befinden sich drei Grenzübergänge nach Deutschland: Folmava, Vseruby und Liskova. Sie ist die am westlichsten gelegene königliche Stadt und bekannt vor allem durch ihren langgezogenen Hauptplatz, der von Häusern mit malerischen Arkaden umgeben ist und zwei alte Stadttore besitzt, deren Türme die Silhouette der Stadt prägen. Sie gehört zu dem
bedeutendsten urbanen historischen Denkmälern des Landes.
Seine Geschichte ist mit seiner Funktion als Zollstadt verbunden und geht auf das 10. Jahrhundert zurück. Zwei wichtige Handelswege von Böhmen nach Regensburg durchschnitten diese Gegend. Entlang dieser Wege bauten sich die Choden ihre Dörfer und wurden mit dem Schutz der Reisenden auf diesen Wegen betraut.
Der ursprüngliche Marktflecken wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von König Premysl Otakar II. zur Stadt erhoben. Das historische Zentrum der Stadt bestand aus zwei parallel verlaufenden Straßen, die von Schutzmauern und von einem Graben und einem Wall umgeben waren. Bei Branka sind Überreste der Stadtmauer noch zu besichtigen. Der große, runde Turm diente
zur Bewachung der Stadt.
1341 wurde die städtische Brauerei in Betrieb genommen. Sie stellt heute noch verschiedene Biersorten her. Die Stadt wurde reich und zum Sitz von Landeskongressen. Im 16. Jahrhundert wurde sie großzügig umgebaut. Bekannt ist sie auch in Verbindung mit den Namen bedeutender Humanisten. Auch Handel und Handwerk konnten sich entfalten.
Bereits seit uralten Zeiten hat die Stadt Künstler angezogen, die sich von ihrer Schönheit und ihrer Geschichte inspirieren ließen.
Berühmte Schriftsteller wie Bozena Nemcova, Jaroslav Vrchlicky, Josef Kajetan Tyl, Matej Capek Chod und der Komponist Jindrich Jindrich lebten zeitweise hier.
Domazlice bietet seinen heutigen Besuchern seltene historische Architektur. Die bedeutendsten Denkmäler der Stadt sind: die Dekanatskirche Mariä Geburt; das Untere Stadttor; das Augustinerkloster mit der Kirche Mariä Himmelfahrt;
das Chodenschloss; die Friedhofskapelle des Hl. Johannes Nepomuk und die Barockkapelle des Hl. Laurentius in Vesela Hora.
Eine besondere Attraktion des Bezirks Domazlice sind die Trachten, die noch heute von den Bewohnern getragen werden. Auch die stille Schönheit der Grenzwälder und der Berge des Böhmerwaldes mit dem höchsten Berg Cerchov werden von den Besuchern geschätzt. Ein weiterer Anziehungspunkt ist
das Choden-Festival, das jährlich im August stattfindet. Es basiert auf der Tradition der berühmten St. Laurentius Wallfahrt. Die Stadt und ihre Umgebung bieten ganzjährig Möglichkeiten zu Erholung und Wanderungen, auch Schwimmen und Sauna wird geboten, auch für Behinderte.