Karlovy Vary (Karlsbad) liegt in einem von weitläufigen Wäldern umgebenen Tal mit mehr als 120 km Wanderwegen. Sie finden hier auch Restaurants und viele wunderschöne Ausblicke in die Umgebung. Im Ort gibt es Tennisplätze, Golfplätze, die zweitälteste Pferderennbahn der Republik (
das erste Pferderennen fand hier bereits 1899 statt), und einen internationalen Flughafen, von wo aus man auch Besichtigungsflüge unternehmen kann (jeden Samstag gibt es von hier aus regelmäßigen Flugverkehr zwischen Zürich und Karlsbad).
Wie man weiß, liebte auch Goethe diesen Ort, den er wiederholt besucht hat, so dass sich seine Aufenthalte in den westböhmischen Bädern alles in allem auf drei Jahre summierten. Das heißt, er hat hier mehr Zeit verbracht als in Italien. Was nun macht den Zauber von Westböhmen aus, der so viele Menschen, berühmte und weniger berühmte, von nah und fern, seit Jahrhunderten in diese Region lockte?
Das Bemerkenswerteste ist wohl die ungewöhnliche Konzentration
kultureller und natürlicher Sehenswürdigkeiten auf einem verhältnismäßig kleinen Territorium. Ein Besucher hat es auf den Punkt gebracht: es ist ein Land mit tausend verschiedenen Gesichtern – in dem jeder das findet, was er liebt. Altes, geschichtsträchtiges Land, romantisch und erhaben, mit wogenden Feldern, uralten Wäldern, bezaubernden Tälern,
heißen und kalten Mineralquellen, idyllischen Winkeln, mittelalterlichen Burgen und Schlössern, weitläufigen Parkanlagen, kurzum eine Landschaft, wo man so richtig die Seele baumeln lassen kann, um an Leib und Seele zu genesen.
Die Bäder in Nordböhmen, dem Land der Gesundheit sozusagen, wurden schon seit Jahrhunderten von vielen Menschen aufgesucht, die hier ihre Gesundheit wiederfinden wollten. Westböhmen ist in dem Sinne eine große Naturklinik. Unter der großen Anzahl von Mineralquellen, die hier aus der Erde sprudeln, gibt es, so kann man annehmen, eine für jede Art von Krankheit. Schon seit dem Mittelalter haben Menschen in den westböhmischen Bädern Heilung gesucht. Das Heilwasser wurde bereits im 19. Jahrhundert in tönernen Flaschen mit Metallverschlüssen bis in die entlegensten Winkel versandt.
Ausgedehnte und gut gepflegte Waldwege für Wanderungen oder Jogging stehen dem Besucher von Karlsbad zur Verfügung. Rund um die Stadt gibt es viele Wege, die die interessantesten Plätze verbinden. Man findet wundervolle Ausblicke auf Karlsbad und seine Umgebung von der Anhöhe Peters des Großen, vom Berg der Freundschaft oder vom Aussichtspunkt Karls IV. Acht Kilometer südwestlich von Karlsbad befinden sich die Svatoser Klippen, eine Gruppe bizarrer Felsformationen, die man sich mit etwas Phantasie als versteinerten Hochzeitszug vorstellen kann. J. W. Goethe, K.T. Körner und die Gebrüder Grimm haben sich dieses Themas angenommen und auch
der Komponist Heinrich Marschner in seiner Oper Hans Heiling. Elf Kilometer nordwestlich von Karlsbad liegt das Städtchen Loket (Elbogen) mit einem mächtigen gotischen Schloss aus dem 13. Jahrhundert, in dem heute unter anderem ein Porzellanmuseum zu besichtigen ist. Eines der berühmtesten Produkte von Karlsbad ist der weltbekannte herbe Likör Becherovka (Becherbitter).
Die Badesaison beginnt mit einem großen Ball im Grand Hotel Pupp im Mai, dann gibt es das Internationale Jazz Festival Karlovy Vary; im Juni gibt es
ein Opern- und Musical-Festival; im Juli folgt Mozart in Karlsbad; im August finden die Beethoven-Tage statt; im September und Oktober Dvorak’s Herbst in Karlsbad.