Die Stadt Cheb (Eger) ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks. Dieser Bezirk liegt ganz im Westen der Tschechischen Republik und grenzt im Nordwesten und auch im Südwesten direkt an Deutschland. Die Stadt Cheb liegt an den Ufern des Flusses Ohre (Eger), erstreckt sich über 96,4 qkm und hat 31.830 Einwohner.
Die Stadt Cheb entstand am
Kreuzweg etlicher wichtiger Transportwege. Die Straße Nr. 6 (mit der internationalen Nummer E 48) verbindet Cheb mit Sokolov, Karlovy Vary und führt weiter bis nach Prag. Nach Westen führt sie zum Grenzübergang Pomezi an der deutschen Grenze. Als Zubringer für Cheb und Plzen (Pilsen) ist die Straße Nr. 20 (E 49) von großer Bedeutung. Sie verbindet die oben erwähnten Straßen mit Straße Nr. 6 näher an Karlovy Vary. Auch die Straße Nr. 21, die nach Marianske Lazne (Marienbad) und Stribro führt, ist von Bedeutung. Trotz ihres nicht gerade überragend guten Zustandes hat ihre Bedeutung durch den Bau der Schnellstraße von Prag nach Pilsen und zum Grenzübergang Rozvadov und weiter nach Deutschland, noch zugenommen. Die Stadt liegt nicht direkt an der Autobahn. Der Verkehr hat hier spürbar abgenommen, seit im November 1999 im Nordosten eine vierspurige Entlastungstrasse gebaut wurde. Was den Bahntransport betrifft, so ist die Strecke Nr. 170 von Prag über Pilsen, Marienbad nach Cheb und weiter nach Deutschland die wichtigste Verbindung. Die Strecke Nr. 140 Cheb – Sokolov – Karlovy Vary – Chomutov ist auch unverzichtbar. Die Strecke 170 ist Teil eines dritten Bahnkorridors. Alle weiteren Strecken sind von mehr regionaler Bedeutung.
Die Mikro-Region Cheb repräsentiert ein typisch industrielles Gebiet mit einem großen Anteil an Dienstleistungen. Die gute Entwicklung der Dienstleistungen ist der Nähe der Kurorte zu verdanken. Das Klima und die natürlichen Gegebenheiten sind für die Landwirtschaft nicht besonders günstig und so hat diese für die Region keine besondere Bedeutung. Die Struktur der Industrie hat sich in den letzten zehn Jahre erheblich verändert. Viele großen Industriezweige und Unternehmen mussten schließen, so einige Brauereien, oder Eska ( Fahrradherstellung), oder die Firma Chebana Cheb (Textilerzeugung). Andere Unternehmen mit langer Tradition wie Kovo Cheb AG.
mussten auf ihren östlichen Märkten große Verluste hinnehmen, wohin sie noch in den frühen 90er Jahren etwa 90 % ihrer Produkte verkaufen konnten. Die wirtschaftliche Situation der Unternehmen verbesserte sich jedoch langsam wieder. In der Produktionspalette von Kovo Cheb AG findet man heute austauschbare Container, Manipulationsfahrzeuge und Zubehör, Stahlkonstruktionen und Lagerhauseinrichtungen. Das Unternehmen bietet auch Service und Consulting in den Sparten Logistik und Lagerung. Anfang des Jahre 2000 wurde das Unternehmen von der Gruppe Belet übernommen, die es völlig neu strukturieren möchte. Man beabsichtigt, nur noch zwei Drittel der jetzigen Belegschaft zu beschäftigen. Masny Prumysl Cheb AG (Fleischverpackung), Zemedelske stavby Cheb AG (landwirtschaftliche Bauten) und PLM Tschechische Republik AG gehören zu den größten Arbeitgebern der Region. Auch die Firma Strunal AG, die der größte Hersteller von Streichinstrumenten in Europa ist, ist mit seiner Niederlassung in Luby bei Cheb einer der wichtigen Arbeitgeber hier. Der Dienstleistungssektor hat in den letzten Jahren einen großen Zuwachs erfahren. Die meisten Einwohner der Region finden Arbeit in folgenden Sparten: Handel, Hotels, Restaurants und Tourismus. Das Gesundheitswesen in den Kurorten, das charakteristisch ist für die ganze Region, trägt in erheblichem Ausmaß zum Anwachsen des Dienstleistungssektors bei.
Der Handel ist besonders in der Stadt Cheb zu Hause und hängt mit der Nähe zur deutschen Grenze zusammen. Besucher aus Deutschland ziehen ihren Vorteil aus den günstigen Wechselkursen und der Grenznähe der Stadt. Besonders gerne kauft man in der Markthalle Dragoun ein, die von der Stadt an kleine Ladenbesitzer vermietet wurde.
Trotz der Tatsache, dass viele traditionelle Unternehmen in der Region schließen mussten, ist die Situation im großen und ganzen nicht schlecht. Der Überhang an Arbeitskraft aus der Industrie ist sehr erfolgreich vom Dienstleistungssektor absorbiert worden. Von Bedeutung in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass eine große Anzahl Menschen in Deutschland Arbeit gefunden haben. Eine leicht erhöhte Arbeitslosigkeit in der Stadt Cheb selbst beweist nur, dass Unternehmen in anderen Teilen der Region besser dran sind. Ein ungelöstes Problem bleibt die Nutzung des Geländes und der Produktionsstätten der in Konkurs gegangenen Firma Eska (Fahrradherstellung).
Die Stadt Cheb, die geschichtlich zu den ältesten Städten der Tschechischen Republik gehört, wird gern und viel von Touristen besucht. Die Geschichte der Region findet sich in zahlreichen baulichen Denkmäler wieder. Sie kann mit einem sehr gut erhaltenen alten Stadtzentrum aufwarten, das den Status eines urbanen historischen Bereichs hat (Denkmalschutz für geschichtsträchtige Objekte). Der weltbekannte Spalicek dominiert den Hauptplatz. Das Schloss Cheb mit dem Schwarzen Turm und die zweistöckige Kapelle gehören zweifellos zu den schönsten und interessantesten romanischen Plätzen in Zentraleuropa. Im Stadtmuseum findet man
eine große Ausstellung, die sich mit der Stadtgeschichte befasst. Es gibt in der Stadt auch etliche Galerien, die Gemälde und Plastiken präsentieren. Ein integraler Bestandteil der Kultur der Region und seiner Tradition ist
die typische traditionelle Architektur, die sich in den halb aus Holz, halb aus Stein gebauten Häusern widerspiegelt. Eine liebliche Landschaft und das Gesundheit fördernde Kurwesen sind ein weiterer Pluspunkt für die Region Cheb.
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