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Die Bezirksstadt Usti nad Labem (Aussig), in der heute mehr als 97.000 Einwohner leben, entstand am Zusammenfluss von Elbe und Bilina. Das Tal, in dem die Stadt liegt, wird von zwei steilen Felsklippen beschützt, der Marianska im Norden und Strekov (Schreckenstein) im Südosten – und zwei Hügeln.
Seit jeher wurde das Tal von großen Handelsrouten durchzogen. Außer der „serbischen Straße“ verlief hier auch die „Salzstraße“ (die damals Böhmen mit Salz versorgte), die durch Usti nad Labem nach Sachsen führte. Die Stadt war auch immer schon und ist heute noch ein Elbhafen, der seit dem 10. Jahrhundert bereits eine Zollbehörde hatte. An der Stelle der heutigen Stadt stand früher eine feste fürstliche Burg, die die Schifffahrt auf dem Fluss schützen sollte. Später entstand unterhalb der Burg ein Marktflecken, dem im 13. Jahrhundert von König Premysl Otakar II. Stadtstatus gewährt wurde. Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde Usti nad Labem auch noch in den Status einer königlichen Stadt erhoben, wurde mit einem doppelten Schutzwall mit Graben umgeben und dem „Alt-Aussiger Schloss“ versehen. Die Privilegien der Stadt wurden durch König Johann von Luxemburg noch erweitert, der der Stadt das Recht auf freie Schifffahrt und das Meilenrecht (das der Stadt die Oberaufsicht über allen Handel im Umkreis einer Meile von der Stadtmitte sicherte) gewährte.
Die blühende Stadt wurde 1538 durch ein Feuer schwer beschädigt, das eine große Anzahl bedeutender Gebäude, einschließlich Kirche, Rathaus und Mühle, zerstörte. Die ansässigen Bürger bauten daraufhin an der Nordseite des Hauptplatzes ein neues Renaissance-Rathaus mit schön gestaltetem Interieur und Kellern. Der ausgezeichnete „podskalske“ (unter den Felsen wachsender) Wein wurde in den weitläufigen Kellern gelagert. Während der Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt geplündert und was die Truppen hinterließen, waren fast nur noch Ruinen. Im 18. Jahrhundert wurde von den Dominikanermönchen nach Plänen des Baumeisters Octavio Broggio die gotische Kirche St. Adalbert wieder aufgebaut und daneben auch ein Baroque monastery barockes Kloster errichtet. Usti konnte sich sein mittelalterliches Stadtbild bis ins 19. Jahrhundert bewahren, bis das Aufkommen des Eisenbahn- und die Zunahme des Schifffahrtsverkehrs den Kohlebergbau begünstigten. Damals wurde alles, was einer schnellen Entwicklung der Industrie im Wege stand, rücksichtslos beseitigt. Die Stadtmauern und -tore wurden abgerissen, der Graben aufgefüllt und die historische Stadtmitte durch Umbauten, später durch Bomben im Zweiten Weltkrieg entstellt. Heute findet man in dieser großen Industriestadt nur noch dürftige Reste der einstigen königlichen Stadt.
Unter den historischen Bauten sei besonders die Kirche Mariä Himmelfahrt. der Beachtung des Besuchers empfohlen. Diese mittelalterliche Kirche geht wahrscheinlich auf die Zeit des frühen Feudalismus zurück, wenngleich sie erst 1249 zum ersten Mal erwähnt wird. Die Kirche St. Adalbert wurde einige Male umgebaut und dient heute als Ausstellungs- und Konzerthalle. Dem Besucher sei auch ein Besuch der benachbarten Burg Strekov (Schreckenstein) empfohlen, die im Jahre 1319 von König Johann von Luxemburg erbaut wurde, um die Schiffahrt auf der Elbe zu schützen. Ebenso empfehlenswert ist ein Besuch im Schloss Krasne Brezno, das aus der Zeit um 1603 stammt.

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