Die älteste schriftliche Erwähnung eines Dorfes mit Namen Louny stammt aus dem 11. Jahrhundert. Das Dorf lag an einem Fort am Fluss Eger. An dieser Stelle stehen heute die Vororte Zatecky und
die Kirche St. Peter, die bis heute ihr ursprüngliches Erscheinungsbild aus dem 15. Jahrhundert bewahrt hat.
Das Gebiet rund um Louny wurde immer mehr königlicher Besitz. Mitte des 13. Jahrhunderts erhob der Premysliden-König Ostrozno nad Ohri, das in der Nähe des ursprünglichen Dorfes lag, zur königlichen Stadt. Louny war strategisch wichtig, da es an einer der Hauptrouten zwischen Prag und Sachsen lag. Außerdem lag die Stadt im außerordentlich fruchtbaren Eger-Tal, was damals schon und bis heute noch die Landwirtschaft zum Hauptwirtschaftszweig der Region macht. Im Mittelalter produzierte Louny vor allem Wein, Hopfen, Getreide und Obst.
Louny spielte in der böhmischen Geschichte eine große Rolle vor allem während der Hussitenkriege (1419 – 1438). Die Armee der Stadt kämpfte an der Seite der Hussiten bei den meisten aller erfolgreich geschlagenen Schlachten.
Im 16. Jahrhundert erlebte die Stadt eine Blütezeit. Damals wurden große Bauprojekte im Renaissancestil in Angriff genommen. Leider sind kaum
einige dieser Bauten erhalten geblieben. Eines der schönsten Baudenkmäler aus dieser Zeit ist die Kirche St. Nikolaus, die zwischen 1519 und 1538 entstand, erbaut von
Benedict Rejt.
Heute leben in Louny etwa 20.000 Einwohner. Die meisten von ihnen arbeiten in großen lokalen Unternehmen (Bahnwerkstätten, Maschinenbau, Elektroporzellan, Praga, Fleisch- und Milchverarbeitung, Brauereien). Die beliebteste Freizeitbeschäftigung der Einwohner ist die Gartenarbeit, die in der Stadt schon eine lange Tradition hat. Die ökologische Situation der Stadt ist auf dem Wege der Besserung, seit es in den Kraftwerken Entschwefelungsanlagen gibt. Zukunftspläne sehen auch eine Umgehungsstraße vor, um die Stadtmitte vom Durchzugsverkehr zu entlasten.
Besuchern empfehlen wir die Besichtigung des Schlosses aus dem 16.Jahrhundert und der St. Jakobskirche von 1715 in Citoliby. Der Hauptaltar dieser Kirche ist mit Skulpturen von M. B. Braun geschmückt. Eine weitere Sehenswüdigkeit ist das Schloss in Peruc, in dem man Skulpturen von I. F. Platzer und Gemälde von Emil Filla sehen kann, die vormals hier gelebt haben. Auch der Besuch in Slavetin und seiner
Kirche des Hl. Jakobs, die im 13. Jahrhundert, noch im romanischen Stil erbaut wurde, ist zu empfehlen. Teile des Allerheiligsten wurden 1307 hinzugefügt, der Turm entstand erst 1837. Den Innenraum schmücken Wandmalereien von 1385 mit Themen aus dem Leben Christi und der Madonna.