Am Zusammenfluss von Labe (Elbe) und Ohre (Eger), im malerischen Ceske Stredohori, liegt Litomerice (Leitmeritz), eine der schönsten und ältesten Städte der Tschechischen Republik. Die umliegende Landschaft wird oft als
„der Garten Böhmens“, bezeichnet. Unter dem gleichen Namen findet hier auch jährlich eine Messe statt. Die Stadt hat zur Zeit 26.000 Einwohner.
Litomerice’s Geschichte als Stadt beginnt zwischen 1219 und 1228, doch die ersten slawischen Siedlungen entstanden hier bereits im achten Jahrhundert. Der Beleg für die Gründung des Kapitels der St. Stephanskirche im Jahre 1057 findet sich im Originaltext des Kapitels von Litomerice. 1325 wurde der Stadt ein „Meilenrecht“ verliehen, welches ihr ein Handelsmonopol für den Umkreis von etwa 11 Kilometern sicherte. Die Stadt erhielt noch eine Reihe anderer Privilegien und Rechte, denn der Adel war an einer Förderung ihres Gedeihens interessiert. Da Litomerice als Bollwerk gegen eventuelle Eindringlinge
durch das Ceske Stredohori ungeeignet war, beschloss Kaiser Josef II. im Jahre 1780, eine zweite Festung näher zu Prag zu bauen, die nach seiner Mutter
Terezin (Theresienstadt) genannt wurde.
Litomerice’s Reichtum an berühmten Monumenten verhalf ihm zum Status Historische Denkmäler. 1057 gründete Herzog Spytihnev das Kapitel der St. Stefanskirche, das ursprünglich im romanischen Stil erbaut, später aber gotisiert wurde. In den Jahren 1662 bis 1663 wurde die Kirche zerstört und an ihrer Stelle wurde die heutige Kathedrale errichtet.
Eine interessante Stelle der Stadt ist ihr Marktplatz, der mit 1,8 ha einer der größten Plätze in Böhmen ist. Er erhielt seine heutige Form nach 1228, unter der Regierung von König Premysl Otakar II. und es ist bekannt, dass alle Häuser früher Arkaden hatten.
Im Untergrund der Stadt ist ein großes Netzwerk von Kellern und Gängen, manche von ihnen reichen bis zu drei Stockwerken in die Tiefe. Man findet hier die längsten unterirdischen Gänge in Böhmen. Einer der zugänglichen ist der Rathauskeller (Nr. 21/13 am Hauptplatz), er ist 366 m lang.
Wenn man die Stadt betritt, so fallen einem gleich
die Stadtmauern auf. Das ursprüngliche Befestigungssystem war von König Karl IV. im gotischen Stil erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte wurde hier vieles verändert und so kam es, dass die ursprünglichen gotischen Bauten nur teilweise erhalten sind, in den Fachwerkräumen, den Grabgewölben und den Eingangstoren.
Der Besucher hat Zutritt zu etlichen Monumenten verschiedener Stilrichtungen, zu Sammlungen in Museen und Galerien, zu Schlössern, alles umrahmt von der malerischen Landschaft des Ceske Stredohori (Böhmisches Mittelgebirge), in dem eine Reihe von Schlössern und Burgen zu finden sind. Ganz Litomerice, Ustek und Terezin sind denkmalgeschützte Orte, ebenso wie das Stadtzentrum von Roudnice nad Labem. Insgesamt hat die Region über 1.000 denkmalgeschützte Objekte.