Geboren am 3.Juli 1883 in Prag, als Sohn von Hermann und Julie Kafka.
Er war das älteste Kind und hatte noch drei jüngere Schwestern, Valli, Elli und Ottla. Sein Vater, ein jüdischer Kaufmann, der sich emporgearbeitet hatte, erzog seine Kinder in der Hoffnung, sie im Österreich-Ungarischen Kaiserreich assimilieren zu können. Die offizielle Amtssprache des Kaiserreichs war Deutsch, also wurde Franz in eine deutsche Volksschule (am Fleischmarkt) geschickt und besuchte später auch ein deutsches Gymnasium (Altstädter Deutsches Gymnasium).
An der Deutschen Universität macht er auch sein Doktorat in Jura. Anfangs fand er Anstellung bei einer privaten Versicherung (Assicurazioni Generali) und später bei der Arbeiter Unfallversicherungsanstalt für das Königreich Böhmen.
Sein Job bei der Arbeiter Unfallversicherungsanstalt verschaffte ihm ein regelmäßiges Einkommen und feste Arbeitszeiten,
so dass er die Abende dem Schreiben widmen konnte. Seine Tagebücher bezeugen seine ständige Unruhe und Schlaflosigkeit, da er ganze Nächte mit Schreiben verbrachte und am Morgen seine Arbeit recht erschöpft antrat. Obwohl er fließend tschechisch sprach und schrieb, ist sein ganzes literarisches Werk in Deutsch verfasst. Man weiß, dass er schon in jungen Jahren mit dem Schreiben begann, doch wurden alle seine Jugendwerke später vernichtet. Seine erste Arbeit wurde im Jahre 1907 veröffentlicht. Danach wurden in den folgenden 17 Jahren zwar immer wieder Werke von ihm gedruckt, doch das meiste erschien erst nach seinem Tod, veröffentlicht von seinem Freund Max Brod.
Kafka’s Beziehung zu seinem Vater dominiert sowohl sein Leben als auch sein Werk. Man muss seinen „Brief an den Vater“ gelesen haben um die Beziehung zwischen dem scheuen, sensiblen, intellektuellen, schlanken Franz zu dem robusten, lauten, militärisch sich gebärdenden Vater zu verstehen.
Die Ideen von „Vater und Familie“ liefern den Stoff für viele seiner Texte, entweder direkt wie in
"Das Urteil",
"Die Verwandlung" oder eher abstrakt, wie im Falle seiner Romane
„Der Prozess“ und
„Das Schloss“ (die beide erst nach seinem Tod erschienen sind).