Das Jüdische Museum in Prag liegt auf dem Gebiet des ehemaligen Ghettos. Es beherbergt eine Sammlung von etwa
40.000 Kunstgegenständen und 100.000 Stück Schrift-/Drucksachen.
Synagogen-Schmuckgegenstände wie Textilien und Silber machen etwa zwei Drittel der Sammlungen aus. Der Rest sind Gegenstände für die rituellen Handlungen im Haus, Bilder, Zeichnungen, Drucke, Manuskripte und Fotografien, sowie Gegenstände aus dem Konzentrationslager Teresienstadt, mit einer
einmaligen Sammlung von Kinderzeichnungen.
Das Jüdische Museum wurde 1906 eingerichtet, um wertvolle rituelle Geräte und Gefäße aus einigen der Prager Synagogen, die zur Jahrhundertwende im Zuge der Sanierung des Ghettos abgerissen werden sollten, zu erhalten. Der Großteil der Sammlungen wurde jedoch während der Nazizeit von 1942 – 44 hier hergebracht. Als die Nazis die jüdischen Gemeinden Böhmens und Mährens systematisch liquidierten, wurde der konfiszierte Besitz dieser Gemeinden nach Prag gesandt, um hier gehortet, katalogisiert und ausgestellt zu werden.
Bald nach Ende des zweiten Weltkriegs wurde das Museum von den Kommunisten übernommen. Das blieb so bis 1994, als das Museum dem Verband Jüdischer Gemeinden in der Tschechischen Republik zurükgegeben wurde.
Das Jüdische Museum umfasst mehrere Orte auf dem historischen Areals der Judenstadt und zwar den Alten Jüdischen Friedhof, die Pinkas Synagoge, die Zeremonienhalle, die Klaus Synagoge, die Maisel Synagoge und die Spanische Synagoge.
Die Klaus- und die Maisel Synagoge und auch die Zeremonienhalle wurden für Ausstellungen der Sammlungen des Museums adaptiert. Die Pinkas Synagoge wurde zu einer
Gedächtnisstätte für jüdische Holocaust-Opfer aus Böhmen und Mähren und beherbergt auch die Ausstellung der Kinderzeichnungen aus Teresienstadt.