Die intensiven Industrie- und Bergbau-Aktivitäten in Nordmähren werden von Bemühungen um die Erhaltung der Schönheiten ihrer Natur begleitet, in der die Menschen aus den großen Industriezentren sich entspannen und erholen können. Die Hügel des Jeseníky-Gebirges sind eines der vielbesuchten Erholungsgebiete, ein anderes sind die Berge der Beskiden, die sich als Gesundbrunnen für die von Luftverschmutzung geplagten Menschen aus den Kohlerevieren der Gegend um Ostrava und Karvina erweisen.
Das Böhmische Schlesien, ein kleiner, jedoch industriell und
geschichtlich bedeutender Landesteil nahe der polnischen Grenze, ist der letzte Rest einer einst großen königlichen Provinz. Teile davon gingen während der preussisch-österreichischen Kriege
unter Kaiserin Maria Theresia verloren. Opava, das einmal die Provinzhauptstadt war, Sitz des Landesfürsten, des Hofes und der Landesverwaltung, ist heute der Sitz einer Universität in dieser ethisch gemischten Region. Im 20. Jahrhundert wurde das industriell schwergewichtige Ostrava mit seinen Kohlerevieren zur Hauptstadt dieser Region von schlesischen Bergleuten, Metallarbeitern und Ingenieuren. Der Ort Hukvaldy in der Nähe von Frýdek-Místek ist der
Geburtsort von Leos Janácek, des weltweit bekannten Komponisten berühmter Opern und Symphonien, der seine Inspiration aus dieser Gegend schöpfte.
Nordmähren besitzt keine tieferen historischen Wurzeln. Für das Auge des Besuchers gibt es jedoch attraktive gotische Schlösser, wie z.B. Sternberk, Hukvaldy oder Helfstyn. Der gesamte Denkmälerkomplex wird von Burgen und Schlössern gotischen Ursprungs, die im Renaissancestil umgebaut wurden, wie z.B. Tovacov (das älteste Renaissance-Denkmal in Tschechien) und Velké Losiny, repräsentiert. Für das Barock stehen in Nordmähren vor allem Namest, Usov und Kravare, die Romantik und das Empire sind in Hradec nad Moravicí vertreten und die Neugotik in Bouzov.