Anfahrt: Tram Nr. 6, 9, 12, 22, Haltestelle „Ujezd“, von da mit der Zahnradbahn zum Gipfel
Bus Nr. 132, 143,, 149, 217, Haltestelle „Strahov“
Der Laurenziberg (Petrin)
Die Anhöhe am westlichen Rand der Kleinseite, welche heute einer der größten Prager Parks ist, war früher ein Weinberg und noch davor ein Steinbruch, der Material für manche der Prager Kirchen und Häuser im Stile der Romanik und Gotik lieferte. Karl IV. ließ entlang der Kammlinie eine neue Stadtmauer errichten, wodurch der Laurenziberg ins Stadtgebiet einbezogen wurde. Aus Anlass der Jubiläumsausstellung 1891 wurde auf der Anhöhe eine verkleinerte Version des Eiffelturms errichtet und mit einer Seilbahn gut zugänglich gemacht. Die Talstation der Bahn ist in Ujezd, von wo man 130m in die Höhe steigt, auf einer Weglänge von 511 m. Die Bahn war mit Unterbrechungen seit dem 25. Juli 1891 in Betrieb. Im Jahre 1932 wurde sie verlängert, die Wasserkraft, die bisher den Zug angetrieben hat, wurde durch elektrischen Strom ersetzt, auf halber Höhe richtete man einen Zwischenstopp beim „Nebozizek“ ein. Nebozizek, war früher ein Bauernhof, der an einem Weg lag, der sich wie ein Bohrer auf die Anhöhe wand (daher der Name – Nebozizek heißt kleiner Bohrer) und ist heute ein Restaurant mit einer Terrasse, von der man einen zauberhaften Ausblick auf Prag hat. Hinter dem Aussichtsturm auf der Anhöhe steht die Kirche St. Laurentius, die bereits im Jahre 1135 erstmals urkundlich erwähnt wird, und die an der Pilgerstraße von Strahov liegende Heilig-Grab Kapelle aus dem Jahre 1732, die dem Jerusalem-Grab nachgebildet ist. Der frühere Pavillon des Tschechischen Touristik-Klubs, der von der Jubiläumsausstellung 1892 hierher gebracht wurde, ist eine Miniaturkopie des nicht mehr existierenden Spicka-Tors, das Teil der Befestigungen auf dem Vysehrad aus der Zeit Karls IV. war.
Zur Zeit beherbergt es ein Spiegelkabinett mit Irrgarten und Lachhalle, wo man sich über die konkaven und konvexen Verzerrungen der eigenen Erscheinung amüsieren kann, und ein Diorama, das lebensgroße Bilder von der Verteidigung der Altstadt auf der Karlsbrücke zeigt, einer der letzten Schlachten mit den Schweden im Dreißigjährigen Krieg. Das Stefanik Observatorium ermöglicht auch einen Blick auf die Himmelskörper. Bei Spaziergängen auf den Hängen des Laurenzibergs bieten sich einmalige Ausblicke auf die Stadt.
Petrinske Sady (der Laurenziberg Park)
Am westlichen Rand der Kleinseite erheben sich die bewaldeten Anhöhen des Laurenzibergs bis zu 318m Höhe. Der Name stammt entweder vom slawischen Gott Peron, dem auf dem Berg geopfert wurde, oder von dem lateinischen Namen Mons Petrinus, was “felsiger Berg“ bedeutet. Der Südhang war mit Weinstöcken bepflanzt, doch im 18. Jahrhundert wurden dort Gärten und Obstplantagen angelegt. Bis heute sieht man hier alte Apfel- und Birnbäume.
Ein Fußweg windet sich durch den Park bis zum Gipfel, von dem man immer wieder wunderbare Ausblicke auf die Stadt hat. Besonders im Frühling, wenn die Obstbäume in voller Blüte stehen, sind die Wege auf und unterhalb des Berges ein beliebtes Ausflugsziel besonders von Liebespaaren, die zum Monument des Karel Hynek Macha, dem berühmtesten tschechischen Dichter der Romantik, der 1836 im Alter von 26 Jahren starb, Blumen bringen.
Die Seilbahn auf den Laurenziberg
Nach Überholung der Bahn im Jahre 1985 wurde sie ins Prager Verkehrssystem integriert. Sie können also mit einer Transfer- Fahrkarte mit der Tram bis Ujezd fahren und dort auf die Seilbahn umsteigen, die Sie zum Gipfel bringt, vorbei an der Haltestelle Nebozizek.
Die Seilbahn ist täglich von 9.15 bis 20.45 Uhr in Betrieb und fährt im Winter (Oktober bis April) alle 15 Minuten, im Sommer (April bis Oktober) alle 10 Minuten.
Entfernung: 510 m
Haltestellen: 3
Anzahl der Wagen: 2
Höhenunterschied: 130 m
Schräglage an der steilsten Stelle: 29.5 Prozent
Geschwindigkeit: 4 m/sec.
Der Aussichtsturm auf dem Laurenziberg
Das augenfälligste Wahrzeichen auf dem Laurenziberg ist der Aussichtsturm, der für die Jubiläumsausstellung 1891 gebaut wurde. Der achteckige Petrin-Turm ist nur 60 m hoch, also nur etwa ein Viertel der Höhe des Eiffelturms. Die einzige Möglichkeit nach oben zu gelangen ist, die 299 Stufen der spiralförmigen Treppe zu erklimmen. Die Belohnung ist ein atemberaubende Blick auf die Stadt und ihr Umland. An klaren Tagen kann man bis zum höchsten Berg des Landes sehen, der Schneekoppe (Snezka) im Riesengebirge (Krkonose), die 150 km entfernt im Nordosten liegt.