Der Burghügel des frühen Mittelalters war mit Mauern aus Lehm und Stein und einem Burggraben befestigt. Das erste gemauerte Gebäude war
die Kirche unserer lieben Frau. Weitere Kirchen, die dem
Hl. Georg und dem Hl. Veit gewidmet waren, entstanden in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts.
Ab dem 10. Jahrhundert war die Prager Burg nicht nur
Sitz des Souveräns, der Fürsten und später Könige, sondern auch
der höchsten Repräsentanten der Kirche, der Prager Bischöfe. Auch
der erste Konvent in Böhmen der der Benediktinerinnen, wurde auf dem Boden der Prager Burg begründet und lag in der Nähe der St.Georgskirche.
Die Herrscherzeit von König – später Kaiser - Karl IV. war eine gedeihliche Zeit auch für die Prager Burg, denn damals wurde sie erstmals zu einer kaiserlichen Residenz, zum Sitz des Herrschers über das Heilige Römische Reich. Der königliche Palast wurde aufwändig umgebaut und befestigt. Die Bautätigkeit begann bei der gotischen
St.Veitskirche nach dem Muster französischer Kathedralen und wurde auch von Karl’s Sohn, Wenzel IV., fortgeführt.
Die Hussitenkriege und die folgenden Jahrzehnte, während deren die Burg nicht bewohnt war, führten zu einem beginnenden Verfall von Gebäuden und Befestigungen.
Bis zum 17. Jahrhundert war die Prager Burg Residenz und Sitz der Herrscher, deren Hof und der höchsten Repräsentanten geistlicher und weltlicher Macht. Zweimal im Laufe ihrer Geschichte war sie Zentrum einer großen europäischen Macht – des Heiligen Römischen Reiches. Danach verfiel ihre Bedeutung für drei Jahrhunderte. Nach Gründung der Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1918 wurde die Prager Burg wieder zum Mittelpunkt des Staates.
Heute ist sie
Sitz des Präsidenten der Tschechischen Republik und seines Büros.. Sie ist jedoch nicht mehr Residenz des Staatsoberhauptes, hat dafür aber neue Funktionen dazubekommen. Die Prager Burg ist
ein wichtiges Eigentum des Staates und ein attraktives Ziel für Besucher aus der ganzen Welt. Aus diesem Grund wurde ein Prager-Burg-Amt gegründet, dessen Aufgabe
die Erhaltung und Pflege und bestmögliche Nutzung dieses außerordentlichen kulturellen und historischen Denkmals ist, seiner Gebäude und ihrer Umgebung.
Außer dieser geschichtlich mit der Burg verbundenen Institutionen haben hier noch verschiedene Wissenschafts- und Bildungsinstitutionen und Wohltätigkeitsorganisationen ihren Sitz.
Die Wachablösung findet zu jeder vollen Stunde statt. Mittags um 12.00 Uhr kommt eine Flaggen- und Fanfaren-Zeremonie auf dem ersten Burghof dazu.
Der Bereich der Burg ist täglich von 5.00 bis 24.00 Uhr geöffnet (im Winter von 5.00 bis 23.00 Uhr).
Das Burginnere kann mit einem Ticket der Prager Burgverwaltung besichtigt werden.
Die Burggärten sind kostenlos täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind auch für Rollstuhlfahrer zugänglich: (die St.Veitskathedrale über den Haupteingang), der alte Königspalast (Wladislaw-Saal), die St.Georgskirche, die Schlossgalerie, der königliche Sommerpalast, das Ballhaus, die kaiserlichen Stallungen, der Spanische Saal, die Rudolfinischen Sammlungen, die Gärten der Prager Burg (WC in der Nähe der Kathedrale).