Nordostböhmen ist eine Region mit einer reichen Geschichte, voller Naturschönheit und mit dramatischen Kontrasten. Die romantischen, zerklüfteten Sandsteinfelsen, die von Wasser und Wind geformt wurden, sind ein Paradies für Kletterer.
Tausende von ihnen haben
die Sandsteinnadeln, erklommen und Bekanntschaft mit dem harten Sand gemacht, der etwas weiter nordwärts, in kleinen Städten mit einer weit zurückreichenden Glasmachertradition, in das berühmte böhmischen Glas verschmolzen wird. Ein weiterer Pluspunkt dieses Teils der Tschechischen Republik ist der Umstand, dass es noch nicht zum Ziel großer Touristenmassen geworden ist. Diese werden entweder von der Großartigkeit der Hauptstadt Prag angezogen, oder vom Reiz des Riesengebirges. Darum meidet man Prag oder das Riesengebirge besser in den Monaten Juli und August, wenn es dort von Touristen wimmelt.
Hier im Nordosten Böhmens, verheißen lange, warme Sommer gutes Wetter vom Spätfrühling bis in den Frühherbst. Etwas weiter im Norden, hinter dem Bergkegel des Jested (Jeschken) mit seinem Aussichtsturm, unter den Bergrücken des Isergebirges (Jizerské Hory), wo Böhmen in Polen übergeht, unter dem Berg Smrk (Tafelfichte), liegt das frühbarocke Schloss Frydlant (Friedland).
Hradec Králové liegt also in Nordostböhmen, im Elbtal, unweit des Zusammenflusses von Elbe und Orlice, etwa 220 bis 280 m über Seehöhe. Das Klima hier entspricht in etwa dem mitteleuropäischen, das heißt es ist eine Mischung von maritimen und kontinentalem Klima in mittleren Breiten.
Bei dem etwas unterbewerteten Trio Ceský Ráj (Böhmisches Paradies), Orlické Hory (Adlergebirge) und Broumov ist das etwas anders. Hier liegt das Abenteuer nicht nur im
Erklimmen des höchsten Berges oder im Absolvieren der längsten Wanderroute, sondern im Entdecken der sonderbarsten Felsformationen und allem, was dahinter liegt, oder im Aufspüren von Legenden über verruchte Edelleute oder
zugrunde gerichtete Schlösser und Burgen.
Dieses Gebiet, wo es sowohl Industriezentren- und städte gibt, als auch Landschaftsschutzgebiete, ist für jedermann interessant.
Hradec Králové ist die natürliche Provinzhauptstadt von Nordostböhmen. Man findet hier allerhand Industrie, besonders Maschinenbau, Chemie, Nahrungsmittelindustrie, Steingutherstellung und auch Musikinstrumentebau, doch auch die Geschichte hat hier viele sehenswerte Spuren hinterlassen. Hradec Králové ist zweifellos eine der ältesten und schönsten Städte Böhmens. Seine heutige Entwicklung folgt bewusst klaren Traditionen. Man bemüht sich, diese interessante und kultivierte Stadt, die sowohl in Europa als auch in der Welt bekannt ist, zu einem Schaukasten der Republik zu machen.
Hradec Králové, die früher königliche und nun Bezirksstadt, liegt in den Elbniederungen am Zusammenfluss von Elbe und Orlice. Seine genaue Lage ist 50° 11’ nördliche Breite und 15° 52’ östliche Länge, 226 m über Seehöhe (am Zusammenfluss). Ihr ganzen Gebiet umfasst 105 km˛ und sie hatte am Ende des Jahres 1995 etwa 99.940 Einwohner, das heißt 951 Einwohner pro km˛. Sie ist heute die achtgrößte Stadt der Tschechischen Republik. Der Name Hradec heißt soviel wie kleine Burg, das Attribut „Králové“ ist das substantiviertes Adjektiv „králová“ (Königin), denn Hradec Králové war eine Leibgedingstadt der böhmischen Königinnen, die hier oftmals auch wohnten. Auch der Name Hradec Králové nad Labem (an der Elbe) war üblich.