Die Kleinseite wurde im Jahr 1257 gegründet und an den Abhängen unterhalb der Burg ausgebaut. Im Jahr 1541 wurde sie durch eine große Feuersbrunst schwer beschädigt und erst im 17. und 18. Jahrhundert wieder neu gebaut. Sie ist der Teil Prags, der die wenigsten Spuren der jüngeren Geschichte trägt und als Perle des Barocks gilt.
Das Zentrum des Viertels ist
der Kleinseitner Platz, der ursprünglich ein Marktplatz war. Dominiert wird er von der
Kirche St. Niklas, einem Meisterstück der Barockbaumeister Dientzenhofer. Seit dem späten 18. Jahrhundert blieb das Viertel fast unverändert, überall findet man einmalig schöne alte Barockpaläste und Häuser mit interessanten Merkmalen. Da die Kleinseite an den Abhängen des Burghügels liegt, hat man von dort einen wunderbaren Blick über den Fluss zur Altstadt.
Auf der malerischen Insel Kampa dreht sich noch immer das alte Mühlrad, Pilger fallen heute noch andächtig auf die Knie vor dem Heiligen Jesuskind in der Kirche der Siegreichen Madonna und wie zu Mozart’s Zeiten
klingt Musik aus Kirchen und Palästen.
Die Kirche der Siegreichen Madonna (Maria de Victoria)
Die barocke Kirche ist Heimstätte des berühmten Prager Jesuleins, einer Wachsstatue aus dem Spanien des 16. Jahrhunderts. In dem Kirchenmuseum kann man seine reich verzierte Kleidung (45 Stück) bewundern. Das Prager Jesulein wurde 1655 gekrönt.
JOHANNITE COMMENDA (MALTESER RITTER)
Gegründet im 12. Jahrhundert. Der befestigte Bereich schloss ab mit dem Brückenturm der Judith-Brücke, der Vorgängerin der Karlsbrücke, und beherrschte das Bild des linken Flussufers. Die Kirche Maria unter den Ketten (pod retezem ) wird dominiert von zwei gotischen Türmen. Barocke Innenausstattung, über dem Hauptaltar ist ein Bild, das zeigt, wie die Madonna den Rittern in der Schlacht von Lepanto beisteht . (Wertvolles Gemälde von K.Skreta.)