Das berühmteste tschechische Getränk ist Bier (pivo). Ein halber Liter ist oft billiger als eine Kola oder eine Tasse Kaffee.
Das bekannteste tschechische Bier ist das Pilsner. Sein Name stammt von der westböhmischen Stadt Plzen (zu deutsch Pilsen). Meist werden Kneipen jeweils von nur einer Brauerei versorgt. Das heißt, man bekommt dort immer nur eine Marke, jedoch meist verschiedene Biersorten. Üblich ist ein Helles vom Fass (svetle) . Es gibt aber auch Bierkeller, wo man ein besonders starkes dunkles Lagerbier (tmave) zapft.
Sollte Ihnen der Sinn nach einem original böhmischen Likör stehen, so bestellen Sie Becherovka. Das ist ein bittersüßer, bernsteinfarbener Kräuterlikör. Man kann ihn als Aperitif trinken, als Likör oder aber verlängert mit Tonic.
Niemand weiß genau, wann in Südmähren der erste Wein angebaut wurde, vielleicht schon zu Römerzeiten. Jedenfalls war dies der Beginn einer Tradition, die auch heute noch lebt. Der Riesling, der um Mikulov herum gedeiht, über Frankovka
aus Velke Pavlovice bis zu Znojmo´s berühmten Sauvignon – ist Wein für Mähren das, was für Böhmen der Hopfen und das Bierbrauen.
Die Tschechen lieben fürs Biertrinken Kneipenatmosphäre. Das Biertrinken ist immer auch eine gute Gelegenheit, sich mit Freunden zu treffen. Das Milieu in Kneipen oder Dorfschänken ist meist gesellig, die Gespräche offen und unumwunden, die Gesprächsthemen vielfältig: Fußball, Eishockey, Politik oder Frauen. Fassbier gibt es meist in Halblitergläsern oder –krügen. Man kann ein Helles (svetle) bestellen, das es in 10- oder 12-Grad-Variationen gibt, und das etwas bitter schmeckt. Dann gibt es noch ein Dunkles zehngradiges (tmave) oder
Schwarzes (cerne), das weniger bitter schmeckt. Das helle Bier ist beliebter, obzwar auch das dunkle immer populärer wird. Für Figubewußte gibt es sowohl
vom hellen wie von dunklen Bier, auch eine Diät-Variante, die dann weniger Zucker und Alkohol enthält. Bier wird hier meist in Flaschen, weniger in Dosen, verkauft. Die Bierflasche hat eine zu lange Tradition im Lande, als dass sie sich so einfach von der Dose verdrängen ließe. Es gibt das Dosenbier zwar, doch wird es meist nur von ausländischen Touristen konsumiert.