Die Tschechische Republik ist weltweit bekannt für seine zahlreichen Kurorte. Sicher haben Sie von einigen Orten wie Karlovy Vary (Karlsbad), Marianske Lazne (Marienbad), Jáchymov (Joachimstal), Frantiskovy Lazne (Franzensbad), Teplice, Janske Lazne, Podebrady, Trebon, Jesenik und Luhacovice schon gehört.Alle haben verschiedene Quellen. Diese können sehr heilsam sein und jede für sich auf andere Weise bedeutsam.Die Kurorte sind ein wichtiger Bestandteil der Tschechischen Republik.
Karlsbad liegt im Tal des kleinen Flüsschens Teplá. Die erste Quelle wurde von Kaiser Karl IV. während der Jagd entdeckt. Karlsbad hat einen ganz besonderen Charme, der von seinen Besuchern außerordentlich geschätzt wird. Es hat zwölf Quellen, deren Temperatur von 42 °C bis 72°C reicht. Die heißeste und gleichzeitig die älteste Quelle ist der sogenannte Vrídlo (Sprudel). Behandelt werden hier vor allem Krankheiten des Verdauungsapparates und des Stoffwechsels. In der Stadt finden Sie ein Casino, ein Theater und ein Freilufttheater, Kunstgalerien, Konzert- und andere Hallen. Auch für sportliche Betätigungsmöglichkeiten ist gesorgt, es gibt Tennisplätze, einen 18-Loch Golfplatz, ein Schwimmbad , eine Pferde-Rennbahn u.a. Auch das berühmte, formschöne Moser-Glas wird hier produziert.
Schon böhmische Siedler im Dorf Usovice nutzten seit dem 14. Jahrhundert die Quellen, die heute zum Kurort Marienbad gehören, zu therapeutischen Zwecken. Zuerst hießen sie Usovice-Quellen, später Teplá-Quellen nach dem Kloster, zu dem sie gehörten. 1808 wurde vom Kloster der Ort Marianske Lazne gegründet, der 1866 zur Stadt erhoben wurde. Marianske Lazne hat 40 Quellen, mit sehr unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung. Sie sind meist kalt und haben beträchtliche Anteile von freiem Carbondioxid. Marianske Lazne hat schöne Spazierwege, Tennis- und Golfplätze und andere Sommer- und Wintersportmöglichkeiten. Sie können hier auch unvergessliche musikalische Ereignisse genießen, ein internationales Musikfestival und die Chopin- Musiktage halten diese Tradition hoch.
Auch Frantiskovy Lazne hat seinen bekannten Namen seinen Mineralquellen zu verdanken. Der Kurort wurde schon 1793 gegründet und hat einen großen Reichtum an Naturquellen, die zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen und von Frauenkrankheiten genutzt werden. Der Ort hat 24 Quellen von stark kohlensäurehaltigem Wasser mit weiteren Mineralbeimischungen.. Zwölf dieser Quellen werden für Bade- und Trink-Kuren genutzt (s. „Kurorte in der Tschechischen Republik“).
Jáchymov liegt in einem geschützten Teil des Erzgebirges. Es ist umgeben von Wäldern und wurde vor allem durch seine radioaktiven Quellen bekannt. Es wurde schon 1516 gegründet. Vor 20 Jahren war es die am zweitdichtest besiedelte Stadt in Böhmen. In den 50er Jahren errichtete man hier ein Konzentrationslager für politische Häftlinge, die Uran fördern mussten. Die erste Heilquelle wurde 1864 eröffnet und die letzte Urangrube wurde 1964 geschlossen. Die hohe Radonkonzentration und das Thermalwasser der Jachymov-Quellen bringen vor allem Menschen mit Krankheiten des Bewegungsapparates, des Nervensystems und des Stoffwechsels Linderung.
Teplice ist nicht nur ein bedeutendes Industriezentrum, es ist auch Böhmens ältester Kurort. Die lokalen Quellen werden für Bade- und Trinkkuren genutzt. Die Entwicklung der Behandlung durch Badekuren geht auf das 16.Jahrhundert zurück. Das Bad wurde während des Dreißigjährigen Kriegs und durch eine Feuersbrunst im Jahre 1793 erheblich beschädigt. Neue Gebäude sind in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden, damals wurde Teplice zum „Salon von Europa“ und wurde von berühmten Persönlichkeiten besucht. Behandelt werden hier Krankheiten des Bewegungsapparates und des Kreislaufs, Nerven- und Berufskrankheiten.
Janske LazneJanske Lazne ist ein Kur- und Erholungsort in den Bergen des Riesengebirges. Es entstand bald nach dem 1.Weltkrieg. Es liegt an vordersten Stelle in Europa bei der Behandlung von Kinderlähmung, nachdem man hier 1935 ein Institut für Behandlung von Post-Myelitis Traumata eröffnet hat. Es gibt hier 30 radioaktive, thermale und minerale Quellen. Janske Lazne ist auch ein Wintersportort, der eine Rodelbahn, Ski-Sprungschanzen, Skipisten mit Skilifts und Seilbahnen zu bieten hat. Podebrady liegt in den fruchtbaren Niederungen des Elb-Tals.1905 wurden hier Mineralquellen entdeckt und ein Kurort wurde gegründet. Kurpark und Kurhaus entstanden zwei Jahre später. Der 1. Weltkrieg unterbrach diese Entwicklung und sie wurde erst 1919 wieder aufgenommen.
In Podebrady werden vor allem Krankheiten des Herzens und der Herzklappen behandelt. Die Stadt liegt an dem Ort, wo einst eine gotische Festung stand und steht unter Denkmalschutz. Es finden hier zahlreiche Theater- und Literatur-Festivals statt, es hat einen Golfplatz, einen Platz zum Tontaubenschießen, Wassersportstätten, Reitmöglichkeiten, eine Pferderennbahn und vieles mehr. Trebon war ursprünglich nur ein Marktflecken. Ende des 13.Jahrhunderts wurde es zur Stadt erhoben, mit Kirche und Festung. Im 14. Jahrhundert hat es die Familie Rozmberk gekauft und großen ökonomischen Änderungen unterzogen. Bekannte Industriezweige vor Ort sind die Fischereibetriebe und das Braugewerbe, dessen Anfänge auf das Jahr 1379 zurückgehen. Hier wird das bekannte Regent-Bier gebraut. Die befestigten Stadtmauern haben Tore und Bastionen aus dem Jahr 1525 – 1527. Die Kirche St. Giles ist ein Musterbeispiel gotischer Baukunst, ebenso das gotische Augustiner-Kloster. In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die Burg Trebon in ein Schloss umgebaut, das heute für seine historischen Archive bekannt ist. Trebon ist eine schönsten Städte Südböhmens und seine zauberhafte Umgebung wird jedermann erfreuen. Es ist ein Paradies für Angler, Wassersportler, Wanderer und Radfahrer.
Jesenik liegt an den bewaldeten Hängen der Rychleber Berge. Ein dort ansässiger Bauer mit Namen Vinzenz Priessnitz hat den Ort 1820 gegründet. Er entdeckte die Wirkung der kalten Quellen und baute das erste Wasserkurhaus in seinem Heimatort. Die Geschichte der Behandlung von Geisteskrankheiten in diesem Kurort geht auf das letzte Jahrhundert zurück. Die günstigen klimatischen Bedingungen wirken sich heilsam auch auf Krankheiten der Atmungsorgane aus, auf chronische Bronchitis, postoperative Entzündungen und Allergien. Auch Krankheiten der Schilddrüse und Herz-Kreislauferkrankungen finden hier Heilung. Gäste haben hier die Möglichkeit zu vielerlei Aktivitäten wie Tennis oder Golf spielen, Mountainbiking, Kegeln, Schwimmen (im Winter in der Halle), Tischtennis spielen. Im Winter bieten sich die umliegenden Berge für alpinen Skilauf oder Langlauf an.
Luhacovice datiert den Beginn seine Kur-Aktivitäten an den Anfang des 20.Jahrhunderts. Es hat sechs Kurhäuser, von denen zwei sich auf die Behandlung von Kindern spezialisieren. Zur Behandlung nutzen sie ihre alkalischen und schwefelhaltigen Quellen. Die bekanntesten heißen Armandka und Vincentka. Ihr Wasser wird auch auf Flaschen gezogen und exportiert. Schloss Luhacovice wurde 1738 erbaut, auf den Grundmauern eines älteren Gebäudes. Alljährlich gibt es hier ein internationales Sommer-Kulturfestival. Jeder Kurort in der Tschechischen Republik hat seine einzigartige Identität. Man kann hier Erholung oder Wiedererlangung seiner Gesundheit suchen oder einfach nur Urlaub machen. Da jeder in einer anderen Gegend liegt, sind auch die Merkmale der Landschaft sehr unterschiedlich, und auch die landwirtschaftliche und industrielle Struktur. Auf jeden Fall waren und sind die Kurorte wichtige kulturelle und wirtschaftliche Faktoren in ihrer jeweiligen Region.