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Tschechische RepubliksipkaGeschichte CZsipkaErste Republic (1918 -1939)

Am 13. November 1918 wird die erste Tschechoslowakische provisorische Verfassung angenommen. Sie überträgt alle Macht der Nationalversammlung. Diese hatte 256 Abgeordnete, 216 von ihnen repräsentierten tschechische Parteien auf der Grundlage der Wahlergebnisse von 1911. Nur 40 Abgeordnete (später 54), die die Slowakei repräsentierten, wurden willkürlich durch V.Srobár, den einzigen Slowaken in der Regierung, berufen. Die Hälfte von ihnen waren Protestanten, obwohl nur 12% der Bevölkerung Protestanten waren. Sieben sogenannte slowakische Abgeordnete waren Tschechen (einschließlich E.Benes), die wegen ihrer „slowakophilen Aktivitäten“ ausgewählt wurden. Deutsche, Ungarn, Ruthenen und Polen waren überhaupt nicht vertreten. Diese „revolutionäre“ Nationalversammlung verabschiedete etliche wichtige Gesetze (bevor sie nach Wahlen im April 1920 abgesetzt wurde), wie z.B.:
1. das Währungstrennungsgesetz
2. das Gesetz über die Landreform
3. das Nostrifikationsgesetz
4. die endgültige Verfassung der Tschechoslowakei
Als Folge des Währungstrennungsgesetzes – des einzigen erfolgreichen Stabilisationsverfahrens der Nachfolgestaaten, das von Finanzminister A.Rasin vorbereitet wurde – wurden 50% aller in Privatbesitz befindlichen Banknoten eingezogen. Alle Bank- und Sparkonten wurden blockiert und in ein 1 Prozent-Zwangsdarlehen umgewandelt. Die Verwaltung der Zahlungsmittel und das Münzmonopol wurden von der Österreich-Ungarischen Bank in Wien an eine Bankbehörde in Prag übertragen. Ein nationales Zahlungsmittel (die tschechoslowakische Krone – Kc) wird im April 1919 eingeführt.
Die Landreform ermächtigt die Regierung, alle großen Landgüter über 150 ha landwirtschaftlichen Boden oder über 250 ha Boden allgemein gegen finanzielle Kompensation zu enteignen. Sie sollte den Besitz an riesigen Landgütern des vor allem deutschen und ungarischen Adels abschaffen, doch der Großteil der Zuteilungen war zu klein und ökonomisch unergiebig. Dadurch entstanden so genannte „Restgüter“ in der Hand der Grundbuchämter und durch diese der Agrarierpartei, die durch Verkauf des Landes ihre politischen Interessen zu fördern suchte. Das Nostrifikationsgesetz drängte die Aktiengesellschaften, ihre Hauptgeschäftssitze auf das Territorium des neuen Staates zu verlegen, wo auch ihre Produktionsstätten waren. Das Gesetz schuf auch vorteilhafte Konditionen für die tschechischen Banken, allen voran die Zivnostenská banka. Es bot eine starke finanzielle Basis für die Agrarierpartei, die die stabilste politische Kraft des Tschechoslowakischen Staates war. Von 1922 bis 1938 sind die Agrarier das Herzstück aller Regierungskoalitionen, sie halten das Innenministerium und das Landwirtschaftsministerium in ihren Händen und stellen auch den Premierminister.
Die Verfassung, die im Februar 1920 angenommen wird, definiert die Tschechoslowakei als eine „demokratische Republik, geführt von einem gewählten Präsidenten“. Die Legislative wird der Nationalversammlung anvertraut, die durch allgemeine, direkte und geheime Wahl bestimmt wird. Die Exekutive liegt in den Händen des Präsidenten und des Kabinetts der Minister, die Justiz bei einem unabhängigen Gerichtswesen. Nach westlichem Muster garantiert die Verfassung Schutz der grundlegenden zivilen und politischen Rechte aller Bürger auf einer völlig gleichberechtigten Basis, mit besonderem Schutz nationaler und religiöser Minderheiten. Das Sprach-Gesetz bestimmte „Tschechoslowakisch“ zur Amtssprache des Landes. Da es jedoch Tschechoslowakisch als eine Sprache nicht gab, waren de facto Tschechisch und Slowakisch Amtssprache. Es gab jedoch in beiden Ländern keinen gegenseitigen Sprachunterricht und so kam es zu einem zunehmenden Dualismus. Das Gesetz sicherte den Minderheiten zwar dort, wo sie mindestens 20% der Bevölkerung ausmachten, freien Gebrauch der eigenen Sprache im täglichen Leben, in Schulen und im Verkehr mit den Behörden, zu. Da die Slowaken jedoch mit den Tschechen unter den gemeinsamen Begriff „Tschechoslowake“ subsumiert wurden, ignorierte die Verfassung praktisch die slowakische nationale Identität. Ihre relative politische Stabilität verdankte die Tschechoslowakei vor allem der soliden Administration und der politischen Tradition, die sie von der Habsburger Monarchie übernommen hat. Die Tschechoslowakei erbt zwar etwa 80% der Industrie der Habsburger Monarchie, wurde durch die Teilung dieses Reiches jedoch ihrer natürlichen Märkte beraubt. Das Sudetenland war traditionell das Zentrum von Böhmens hoch entwickelter Konsumgüterindustrie, insbesondere von Textil und Glas. Das Anwachsen des Protektionismus bei den Nachfolgestaaten verursachte eine Schwerpunktverlagerung der tschechoslowakischen Industrie von Konsumgütern zur Schwerindustrie, speziell zum Maschinenbau, und eine Umorientierung des Export von Mitteleuropa nach Westeuropa und Übersee. Dies hatte den unerwünschten Effekt einer wachsenden Unzufriedenheit der Sudetendeutschen.


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