In einem relativ wenig geschädigten Teil des Erzgebirges liegt Jachymov (Joachimstal), ein in Waldereingebetteter Kurort, der für seine einmaligen Behandlungsmöglichkeiten mit radioaktivem Heilwasser berühmt wurde.
Der Ort wurde im Jahr 1516 gegründet. Zu dieser Zeit wurden hier die letzten tschechischen Silberminen in Betrieb genommen und
in der örtlichen Münze wurde der Joachimstaler geprägt, dessen Name bis heute im US-Dollar weiterlebt. Zwanzig Jahre später florierte die Stadt bereits und war von der Einwohnerzahl her nach Prag die zweitgrößte Stadt Böhmens.
Seit 1840 wurde hier Uranerz gefördert und in Farben- und Lackmanufakturen auch verarbeitet. Hier entdeckte das Ehepaar Curie in den Abfallprodukten dieser Manufakturen Radium und Polonium. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Jachymov zu einem großen Gefängnis, wo politische Häftlinge unter extremen Bedingungen Uranerz fördern mussten. Die letzte Uranmine wurde 1964 geschlossen.
Die erste Heilquelle wurde 1864 im Schacht Svornost in Betrieb genommen.. Die ersten provisorischen Kureinrichtungen funktionierten bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts. Seit 1906 gab es zwei weitere Quellen, die Heilwasser spendeten, und so ging Jachymov in die Familie der Weltheilbäder ein. Moderne therapeutische Methoden, die heute in Jachymov angewandt werden, wie Bäder in Thermalwasser mit hohem Radongehalt, tragen zur Besserung des Gesundheitszustandes von Menschen mit Krankheiten des Bewegungsapparates (Rheumatismus), des Nervensystems und des Stoffwechsels in hohem Maße bei.
Die Kurzone liegt im Süden der Stadt. Von den architektonisch bedeutsamen Bauwerken sei
die Kirche des Hl. Joachim erwähnt, die in den Jahre 1534 bis 1540 entstand, dann das spätgotische Rathaus,
die Hospizkirche Allerheiligen, die barocke St. Johanneskapelle und die Königliche Münze