Es gibt Gegenden, die wir durchfahren, ohne dass sie uns irgendwie besonders im Gedächtnis bleiben und ohne dass sie in uns die Sehnsucht wecken, sie wiedersehen. Und es gibt andere Gegenden, so wie das Slovacko, die uns wie mit magischer Kraft anziehen. Wir versinken in einer wunderbaren Faszination durch Mensch, Natur und Landschaft und spüren, dass sie unser Herz erobert haben und wir gern hierher zurückkommen würden. Irgendwann finden wir vielleicht ein
altes gelbes Büchlein, einen längst überholten Touristenführer, und wir werden feststellen, dass nicht nur unser Herz gefangen wurde, sondern bereits unsere Vorväter die gleichen Gefühle hegten. So erfahren wir auch, dass die Region ihre speziellen Züge hat und schon seit Urzeiten wegen ihrer inneren und äußeren Werte viel besucht wurde, wegen seines Genius loci. So finden wir uns wieder am Anfang und Ende eines Zauberkreises. Aber so ist Slovacko: eine malerische Grenzregion zwischen zwei historischen Territorien Mähren und Slowakei, eine Region, die von der fruchtbaren Ebene entlang des Flusses Morava geprägt ist und von grünen Weinbergen, goldenen Getreidefeldern und Apfelplantagen, und die sich von Napajedla bis zur österreichischen Grenze erstreckt.
Die Region grenzt im Norden an das
Walachische Königreich, wo der Slibowitz herkommt, und im Nordwesten und Westen an die Hana, die Kornkammer von Mähren, und weiter an die Gegend um Brno und die mährische Dyje. Im Osten wird sie durch die Höhenzüge der
Weißen Karpaten mit dem monumentalen Gipfel des Javorina von der Slowakei geschieden.
Im Südwesten erstrecken sich die zwei Juwele Lednice – Valtice, und bilden eine bedeutende Fremdenverkehrsregion mit romantischen Schlössern und einem System von Gewässern in einem ausdehnten Park, einem Werk der Familie Liechtenstein. Fährt man weiter, so erscheinen die Umrisse des mysteriösen
Palava sich aus den Tiefen der Zeit aufzutürmen, an dessen Fuß bereits urzeitliche Jäger gelebt haben. Am unteren Lauf des größten mährischen Flusses erstreckt sich die fruchtbare Ebene der Mährischen Slowakei (Moravské Slovácko), umrahmt von den traubenschweren Hängen der Weißen Karpaten. Es ist in der Tat eine gesegnete, paradiesische Landschaft voller Charme, ein liebliches Lied, das die Grenze zwischen Südostmähren und der Westslowakei begleitet, eine Region von
Weinen voller funkelnder Energie und vollmundigem Aroma.
Die Poesie der Landschaft wäre unvollkommen ohne die zahlreichen Obstgärten, Weinberge und die etwas geheimnisvollen Weinkeller. Hier kulminieren die Gaumenfreuden dieser fruchtbaren Gegend und niemand wird aus ihr entlassen ohne diese Früchte der Sonne probiert zu haben. Oder wäre Ihnen ein geruhsamer Nachmittag an einem See lieber? Oder kommen Sie lieber im Winter, wenn der neue Wein seine erste Reife erhält und die Weinberge unter dem Schnee verschwinden.
Auf jeden Fall sollten Sie die Gelegenheit ergreifen, um sich diesen Kindheitstraum zu erfüllen. Sie können hier auch sehenswerte Monumente finden, doch vor allem werden sie herzlichen Menschen begegnen, die sie spontan willkommen heißen und die ihre selbstverständliche Gastfreundschaft mit Musik verbrämen und mit Wein wärmen. Jeder, der guten Willens an die Tür dieser Menschen klopft, wird hier Herzlichkeit und Gastlichkeit erfahren.
Die gemäßigte Klimazone, in der die Gegend des Slovacko angesiedelt ist, ist für den Weinbau sehr geeignet. Die Weinlese ist die wichtigste Zeit des Jahres und die Weinkeller sind die Geburtsstätten
der hiesigen Folklore in Reinkultur. Slovacko ist also eine berühmte Weingegend. Sein Genuss wird zur Zeremonie im heimischen Weinkeller oder in den Kellern des Dorfes.