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Als die Familie Liechtenstein Mitte des 13. Jahrhunderts ihren ersten Grundbesitz in Lednice erwarb, erwarben sie damit auch unbrauchbare Wiesen und Sümpfe, die alljährlich vom Fluss Dyje überflutet wurden. Als die Liechtensteins siebenhundert Jahre später den Besitz wieder verließen, war das Land trockengelegt und zwischen Lednice und dem benachbarten Valtice war ein einmaliger Komplex größerer und kleinerer Bauten entstanden, ein Juwel in einem Mosaik von Flüssen, Kanälen und Parks. Der Park von Lednice, der sich nahtlos in die ihn umgebende Landschaft einfügt, wird auch als der „Garten Europas“ oder „Paradiesgarten“ bezeichnet.
Der Komplex Lednice – Valtice ist ein perfektes Beispiel einer Kulturlandschaft, einer Landschaft, die durch menschliches Zutun in ein Kunstwert verwandelt wurde. Besucher sind gut beraten, ein Fahrrad zur Besichtigung dieses Komplexes zu benützen, denn er ist recht ausgedehnt, so dass man ihn zu Fuß an einem Tag nicht bewältigen kann. In den Jahren 1666 bis 1669 ließ Karl Eusebius von Liechtenstein in Lednice eine frühbarocke Residenz erbauen, als er von Valtice hierher übersiedelt war. Auch eine Orangerie wurde errichtet und ein Landschaftspark mit vielen romantischen Bauten, die später dazu kamen und das Gesamtbild zum Vorteil veränderten. Dazu gehörte das Hardtmuth Minarett von 1792 – 1802 und die künstlichen Ruinen des Johannesschlosses von 1807. Die Attraktivität des Komplexes wird durch Fischteiche erhöht, die einen idealen Brutplatz für Wasservögel bilden und die auf der Liste der internationalen ornithologischen Schutzgebiete zu finden sind. Die letzten größeren Veränderungen am Schloss wurden im 19. Jahrhundert vorgenommen, als der Gartenflügel im französischen Empirestil umgebaut und ein tropisches Gewächshaus an der Ostseite des Schlosses hinzufügt wurden. Die Inneneinrichtung erfolgte im neugotischen Stil. Schloss Lednice ist eines der schönsten Beispiele der Hochromantik und auch einer der meistbesuchten Orte in diesem Lande, was es seinen historischen Monumenten von Weltbedeutung zu verdanken hat.
Die erste schriftliche Erwähnung von Lednice erscheint im Jahre 1222. In lateinischen Texten wird Lednice YSGRUB, oder EISGRUB genannt. Anfangs war es nur ein kleines Dorf, das 1582 zu einem kleinen Städtchen herangewachsen war. Die Veränderung der Landschaft um Lednice und Valtice erstreckte sich über einige Jahrhunderte. Im Gang gesetzt wurde sie von der Familie Liechtenstein, die seit Mitte des 13. Jahrhunderts die Besitzer waren und die Lednice und Valtice zum Zentrum ihres bereits ausgedehnten Familienbesitzes machten. Sein Prestige wurde durch die Erteilung des Adelsprädikats an Karl von Liechtenstein noch erhöht.
Seine bedeutende Position am kaiserlichen Hof spiegelte sich auch in einer prächtigeren Innenausstattung der Residenz wider.
Den Anfang der Landschaftsumwandlung machten neu gepflanzte Alleen und die Einrichtung von Wildreservaten. Hier schlugen sich die Ideen von Renaissance-Architekten nieder, die sich bis in unsere Tage erhalten haben.
Nach 1805 wurde die Gestaltung des Besitzes von englischen Parkmodellen beeinflusst, wie man sie auch in der Umgebung der Fischteiche von Lednice wiederfindet.
Das Schloss Lednice hebt die Größe und den einmaligen Charakter des Parks noch hervor. Nach Jahrhunderten von Umbau und Veränderungen steht das Schloss heute im Neoromantik-gotischen Stil des 19. Jahrhunderts da. Die Umbauten erfolgten nach Entwürfen von G. Wingelmüller und wurden vollendet von J. Heindrich.
An den Ostteil des Schlosses schließt ein Gewächshaus an, das der Engländer P. H. Devlen entworfen hat. Die große Eisenkonstruktion des Palmhauses bietet verschiedenen exotischen Gewächsen gute Bedingungen.
Der barocke Teil des Marstalls, der im Nordwesten des Geländes entstand, war das Werk von B. Fischer von Erlach und wurde bereits 1688 – 1696 errichtet. Die Inneneinrichtung änderte sich auch. Die Wände und Decken wurden mit Holz vertäfelt, einige Wände wurden mit Tapeten in verschiedenen Schattierungen von Blau, Grün und Rot verkleidet.
Der erste und zweite Stock des Schlosses beherbergt heute eine Ausstellung des Nationalen Landwirtschaftsmuseums Prag.

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