Holešov ist eine kleine Stadt im Bezirk Kroměríz in Südmähren, in der Tschechischen Republik. Sie hat etwa 15.000 Einwohner und liegt in etwa an der Trennlinie zwischen Hana und Valašsko am linken Ufer des Flusses Rusava. Sie war schon zur Zeit der Einwanderung der Slawen bekannt und wird im Laufe der Jahrhundert immer wieder urkundlich erwähnt.
Im Jahre 1131 wird Holešov erstmals in Dokumenten erwähnt und um 1272 wurde es zur Stadt erhoben. 1454 wurde hier
ein besonderes jüdisches Viertel eingerichtet. Die Juden wurden vom Besitzer von Holešov, den Sternberks, in die Stadt geholt und bauten ihre Quartiere im Norden der Stadt. Die Familie Sternberk besaß die Stadt bis 1574, dann wurden die Lichtenburgs die neuen Besitzer. Im Jahre 1589 erwarb Karel Starší von Zerotín die Stadt Holešov.
Im Jahre 1604 kam es unter dem neuen Besitzer - den Lobkowicz - zu einer Periode der Rekatholisierung, die von dem
Jesuitenpater Jan Sarkander geleitet wurde. Im den Jahren 1621 bis 1627 wurde Holešov von örtlichen Rebellen geplündert und niedergebrannt. 1643 bis 1645 war die Zeit der schwedischen Besetzung. Nach 1650 wurde Holešov zum Zentrum eines großen Besitzes der Familie Rottal und gelangte 1762 in den Besitz deren Verwandtschaft. Um 1850 setzte eine schnelle Entwicklung ein mit einem lebhaften kulturellen und politischen Leben. Die erste deutsche höhere technische Schule, die im Jahr 1872 gegründet worden war, wurde im Jahr 1888 tschechisch.1882 kam die erste Eisenbahn nach Holešov.
Die erste jüdische Gemeinde hier ist 1454 verzeichnet. Im Jahre 1939 gab es 328 jüdische Bewohner. Zu Pogromen kam es in den Jahren 1774, 1850, 1899 und 1918. Eine eigenständige politische Gemeinde in den Jahren 1850 bis 1919 wirkte sich auf den Zusammenhalt der Gemeinde aus. Rabbi Sabbatai
den Meir ha-Kohen (Sach), der von 1622 bis 1662 hier lebte, ist hier auch begraben. Der jüdische Friedhof stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und das letzte konservative Begräbnis fand hier 1975 statt.
Denkmalfriedhof.
Eine tschechische Tafel erwähnt die jüdische Gemeinde und berühmte Persönlichkeiten, die hier begraben sind. Der flache, isolierte, vorstädtische Ort nahe dem Wasser trägt
am Tor und an den Mauern jüdische Symbole und Inschriften in Hebräisch. Man erreicht ihn von einer öffentlichen Straße aus, er ist jedem zugänglich, der ihn entlang einer fortlaufenden Mauer und durch ein offenes Tor betreten will. Die Größe des Friedhofs ist 0.819 ha. Er hat 500-5000 Steine, alle in ursprünglicher Lage, die von 1670 bis ins 20. Jahrhundert datieren. Die aus Marmor, Granit, Kalk- und Sandstein bestehenden flachen beschrifteten Grabsteine haben meist gemeißelte Dekorationen, es gibt auch Doppelgrabsteine, Mehrfachmonumente oder Obelisken, die sowohl hebräische als auch tschechische und deutsche Inschriften haben. Bei manchen sieht man noch Reste von Malerei, oder metallene Dekorationen und Beschriftungen, manche haben solche aus Bronze, manche wieder kleine Eisenzäune um die Grabstelle. Der Friedhof hat keine besonderen Gedenksteine.
Innerhalb der Grenzen des Grundstücks gibt es ein Vorbegräbnishaus mit Wandinschriften und ein Ohel. Der Ort wird heute vom Museum in Kroměríz betreut und nur als jüdischer Friedhof genutzt. Ringsum gibt es Felder und auch Wohnviertel. Oftmals machen hier jüdische Pilgergruppen oder auch andere private Besucher Halt. Auch Vandalismus ist in den Jahren 1945 bis 1991 vorgekommen.