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Slavkov in der Nähe von Brno (Brünn) ist der weltweit bekannte Ort, wo Napoleon die verbündeten russischen und österreichischen kaiserlichen Armeen am 2. Dezember 1805 geschlagen hat. Das barocke Schloss, das hier steht, ist überwiegend das Werk vom Italienern. Entworfen wurde es von dem Lucca-Architekten Domenico Martinelli, die Skulpturen stammen von Giovanni Giuliani; die Inneneinrichtung , die Fresken und der Stuck sind das Werk von Andrey Lanzani und Santino Bussi. Begonnen wurde es an der Wende des 18. Jahrhunderts und es wurde 60 Jahre an ihm gearbeitet.
Die Malereien in der Zentralhalle und der Kapelle aus dem Jahr 1760 stammen von Josef Pichler. Im Schloss findet man eine Gemäldegalerie mit Werken des 17. und 18. Jahrhunderts – ein Nachlass der Familie Kounic – und ein historisches Museum mit einer ständigen Ausstellung zum Thema Schlacht bei Austerlitz.
Austerlitz (Hügel des Friedens): das Memorial steht an der Stelle, wo am 2. Dezember 1805 die blutige „Drei-Kaiser-Schlacht“ in der Nähe von Slavkov, das besser unter dem Namen Austerlitz bekannt ist, geschlagen wurde. Hier besiegte der französische Kaiser Napoleon Bonaparte Napoleon Bonaparte die zahlenmäßig überlegenen österreichisch-preußischen Armeen unter Kaiser Franz II. und die des russischen Zaren Alexander I. Am 6. Dezember 1805 wurde in Schloss Slavkov zwischen allen beteiligten Parteien ein Waffenstillstand unterzeichnet. Der Hügel des Friedens in Praka in der Nähe des Slavkover Schlachtfelds wurde nach dem Entwürfen von J. Fanta zwischen 1910 und 1911 gestaltet.
Das Jugendstil-Monument, das den Opfern der großen Schlacht gewidmet ist, wurde nach dem Projekt des Architekten Josef Fanta auf dem Praka-Hügel im Süden der Ortschaft Prace zwischen 1909 und 1912 errichtet. Angrenzend findet man ein Museum mit einer Ausstellung über den Verlauf der Schlacht.
Durch die Napoleon-Schlacht kam die Stadt Slavkov bei Brno in die Geschichtsbücher und auch das Schloss fand Eingang in die Geschichte der zentraleuropäischen Kunst durch seine architektonische und künstlerische Gestaltung. Die Besiedelung des heutigen Städtchens begann in längst vergangenen Zeiten am Kreuzweg alter Handelswege, von Brno nach Bucovice, Hodonín und Vyskov. Der kaiserliche Besitz ging Ende des 12. Jahrhunderts in die Hände des Deutschritterordens über, der hier eine Festung ausbaute. Elf Befehlshaber führten hier das Kommando, bevor sie 1420 vom böhmischen König Sigismund konfisziert wurde. Seine blühende Landwirtschaft machte den Besitz zu einem der reichsten Güter des Ordens im böhmischen Königreich. Die Siedlung um das Schloss herum wuchs an und bekam von König Wenzel IV. eigene Stadtrechte und ein eigenes Wappen. Heute glänzt die Stadt mit dem Privileg, das älteste Wappen der Tschechischen Republik zu besitzen.
Das Gesicht der Stadt hat sich zum Ende des 16. und zum Beginn des 17. Jahrhunderts gewandelt. Die ursprünglich gotischen Häuser wurden von solchen im Renaissance-Stil abgelöst, was man manchen Gebäuden heute noch ansieht, besonders auf dem Hauptplatz bei verschiedenen Portalen und beim Eingang zum "Mashaus" (d.i. ein großer Aufenthaltsraum, wie man ihn in mittelalterlichen Häusern fand), der bogenförmige Decken und /oder Kreuzgewölbe hatte.
Fast ein Jahrhundert lang war Slavkov Zufluchtsort für deutsche Wiedertäufer, die berühmt waren für ihre sogenannten Haban-Keramiken. Sie trugen entscheidend zum Wohlstand der Stadt bei und zu seiner Urbanisation und bewiesen gleichzeitig die religiöse Toleranz der Eigentümer des Gutes zu dieser Zeit. Das Herz der Stadt war von spätgotischen Mauern umschlossen, die vier Tore hatten; hinter diesen Mauern lebte neben den überwiegend böhmischen Einwohnern auch eine große jüdische Gemeinde.
In der Barockzeit wurde nach den Plänen des Baumeisters Domenico Martinelli of Lucca (1650-1718) ein exquisites Schloss mit drei Flügeln gebaut. Es entstand in drei Etappen an der Stelle von bereits bestehender Bebauung. Vollendet wurde es von Fürst Wenzel Kounic-Rietberg 1769. Der Bau hat mehr als 60 Jahre gedauert. Dieser Umstand manifestiert sich in einem prächtigen Interieur, der das italienische Konzept der Lebensart der Schlossbewohner der frühen Barockzeit bis zum Klassizismus widerspiegelt. Die gesellschaftlichen und politischen Ambitionen der Familie Kounic und ihr exzellenter künstlerischer Geschmack führte in der Mitte des 18. Jahrhunderts zur Umwandlung des Schlosses Slavkov in ein Zentrum zur Präsentation europäischer Malerei der flämischen und italienischen Schule. Die somit entstandene Galerie wurde zu einer der beliebtesten und reichsten in Europa dieser Zeit. Während der napoleonischen Kriege und bei einem Brand des Schlosses im Jahr 1897 wurde die Gemäldesammlung schwer beschädigt. Das Schloss ist für die Öffentlichkeit zugänglich und so können sich die Besucher von der Vortrefflichkeit der Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts selbst überzeugen.
In der Barockzeit jedoch wurde Slavkov auch um sein nördliches Stadttor; die gotische Kathedrale St. Jakob der Ältere mit Glockenturm gebracht, die der Vergrößerung des Parks zum Opfer fielen. Man baute zwar die Pfarrkirche zur Auferstehung des Herrn, doch der morastige Boden vereitelte den Bau der geplanten Zwillingstürme. Wohnhäuser wurden durch den Bau axialer Straßen mit viel Feingefühl in die Landschaft eingegliedert und umschließen heute noch die urbane Struktur der Stadt.
Das Kounic-Familienmausoleum, das unterhalb der kleinen Kirche St. Johannes der Täufer liegt, beweist, wie wichtig die Stadt für die aristokratische Familie war, deren Geschlecht 410 Jahre in der Stadt gelebt hat. Der Minister Wenzel Anton Dominik Fürst Kounic Rietberg (1711 – 1794) brachte auch Repräsentanten der Herrscherdynastie der Habsburger ins Schloss und machte das Schloss somit auch in Zentraleuropa bekannt. Selbst der französische Kaiser Napoleon Bonaparte I. verweilte 1805 im Schloss und seine Proklamation der siegreichen Schlacht bei Slavkov machte die Stadt, die damals noch Austerlitz hieß, in der ganzen Welt bekannt.

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