Potstejn ist die Ruine einer am Ende des 13. Jahrhunderts erbauten Burg. Graf Hardubal-Chamare suchte nach dem legendären Schatz des berühmten Raubritters Mikulas von Drslavitz. Außer ein paar Sporen, alter Schlüssel, Hufeisen und Petschaften fand er nichts. Es gibt jedoch in der Stadt Potstejn eine Ausstellung über die Geschichte der Burg. Die Ausstellung wurde von Alois Jirásek’s Erzählung Poklad (der Schatz) inspiriert.
Die Burg entstand zur Zeit der großen Kolonisation im Einzugsgebiet der Stillen und Wilden Orlice gegen Ende des 13. Jahrhunderts, erbaut vom Geschlecht der von Drslavitz. Der zweite Besitzer von Potstejn war Mikulas von Potstejn, der zu seiner Zeit als Rebell und Räubritter bekannt war. Im 14. Jahrhundert herrschte der mährische Markgraf Karl (später König Karl IV. ) auf der Burg. Sie wurde gestürmt, erobert und zerstört. Da ihre strategische Bedeutung jedoch erheblich war, wurde sie bald – im Jahre 1355 - wieder aufgebaut. Wichtig ist auch die erste Erwähnung der Burgkapelle. Während der Hussitenkriege wurde die Burg ein halbes Jahr belagert. Karl IV. machte Potstejn für kurze Zeit zur Zitadelle. Heute ist von der ursprünglichen Burg aus dem 13. und 14. Jahrhundert nicht mehr viel zu sehen. Aus der Zeit Karls IV. stammt der aus zwei Gebäuden bestehende Palast, der heute den Kern der Ruine bildet. Die Burg war damals von Bollwerk, Befestigungsmauern und einem tiefen Graben umgeben.
Im 15. Jahrhundert, nach den Hussitenkriegen, wurde Potstejn von König Georg von Podebrad zu einer erstklassigen militärischen Zitadelle gemacht. Er baute eine dritte Reihe von Befestigungen, die von acht quadratisch gebauten Flanken unter der zweiten Befestigungsreihe verstärkt wurde.
Die größte Erweiterung erlebte die Burg unter der Herrschaft des Geschlechts der Pernstejns (seit 1495). Der Kern wurde großzügig umgebaut und die Burg wurde zu einer bedeutenden Residenz ihrer Zeit. Sie wurde von dreifachen Befestigungsmauern, von Wällen, Gräben und Türmen geschützt, mit einem besonderen Schutz für den Palast. Die Umbauten des Äußeren und Inneren der Burg dauerten bis ins 16. Jahrhundert. Trotz der Bewunderung, die seine militärische Technologie weckte, wurde die Burg für den Adel zu unbequem. Etwa seit dem 17. Jahrhundert wurde sie nicht mehr bewohnt.
In der neueren Geschichte des Besitzes, der Burg und der Stadt spielte Graf Johann Ludwig Hardubal-Chamare eine bedeutende Rolle. Er war französischer Emigrant und ein bekannter Unternehmer. Als die Burg verlassen wurde, zog fast die ganze Bewohnerschaft der Stadt ebenfalls weg. Erst durch die Errichtung von Chamare’s Fabrik bekam die Gegend wieder Beschäftigungsmöglichkeiten und soziale Infrastruktur.
Besichtung: Mai bis September: Dienstag bis Sonntag von 9.00 bis 17.00 Uhr, April und Oktober nur an Wochenenden und nationalen Feiertagen von 9.00 bis 16.00 Uhr.