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Reiseführer |
Sandsteinfelsen
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Die Region der Elbe-Sandsteinfelsen wird auch die Böhmisch-Sächsische Schweizgenannt. Den Namen erhielt diese besondere Landschaft von den Schweizer Künstlern Adrian Zinng und Anton Graff, die sich von ihr völlig verzaubern ließen. Die zwei Schweizer wurden vom sächsischen Kurfürsten eingeladen, um in der Dresdner Galerie einige Arbeiten zu verrichten. Das Verlangen nach Inspiration und nach der Entdeckung neuer Regionen führte sie in diese wildzerklüftete Gegend, von der sie so begeistert waren, dass sie nicht zögerten, sie mit ihrem schönen Heimatland zu vergleichen. Dieser Vergleich fiel sofort auf fruchtbaren Boden und der Name Ceskosaske Svycarsko (Böhmisch-Sächsische Schweiz) fand großen Anklang.
Im Jahre 1972 wurde das Gebiet zum geschützten Reservat erklärt in Einheit mit dem Schutzgebiet der Sächsischen Schweiz in Deutschland (ein Teil davon ist nun Nationalpark). Es liegt im Sandstein-Hochland des Tetschener Hügellandes, zu dem die Tetschener Wände, die Ruzovska vrchovina und die Jetrichovske steny (Dittersbacher Felsen) gehören und im Norden teilweise in die aus Granit bestehende Sluknovska vrchovina (Schluckenauer Hügelland) übergehen.
Die Vielförmigkeit dieser so malerischen Landschaft und die großen Temperaturschwankungen setzen der Vegetationsvielfalt Grenzen. Auf den Tafelbergen und den Felsen sind es die Nadelwälder und die wärmeliebenden Pflanzen, denen es hier gut geht. Auf Basalt sind es die Buchenwälder und in diesen viele weitere Pflanzen, so z.B. die Zwiebel-Zahnwurz, der hohlknollige Lerchensporn, der giftige Seidelbast oder der Waldmeister. Die Kühle der Hohlwege und Schluchten liebt die Fichte, die sonst mehr in Bergregionen zu Hause ist. In den Klammen und Schluchten wachsen Eschen, Ulmen und Bergahorne und die feuchte Felsen sind überwuchert mit seltenem Sumpfheidekraut und verschiedenen Arten von Moosen und Leberblümchen. An sonnigen Stellen wachsen Eichen, Buchen, Birken und Nadelbäume. Die spärliche Besiedelung und die tiefen Wälder begünstigen das Fortkommen bedrohter Tierarten. Das Gebiet der Elbe-Sandsteinfelsen ist die einzige Region in Böhmen, wo man den seltenen Rüsselkäfer findet. Auch neue Arten von Ameisen und Fliegen wurden hier gesichtet. Sieben verschiedene Eulenarten nisten hier, ebenso der Schwarzstorch und seit kurzem auch der Wanderfalke. An fließendem Gewässer findet man den Eisvogel und die Wasseramsel.
Ein bedeutender Beitrag zum Schutz der europäischen Tierwelt ist auch das Bemühen um die Erhaltung von fünfzehn Fledermausarten und des äußerst gefährdeten Gartenschläfers. Der Otter jagt wieder in den hiesigen Bächen und Flüssen und der europäische Bieber ist in die Elbe zurückgekehrt. Auch eine kleinere Anzahl von Luchsen, die lange als ausgestorben galten, leben wieder hier.
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