Das Kloster Osek wurde 1191 gegründet und nach einiger Zeit von den Zisterziensern aus Kloster Waldsassen übernommen. Dank ihrem architektonischen Können wurde das Kloster zu einem der ersten Bauten im typisch gotischen Stil. Ein weiterer bedeutender Umbau des Kloster erfolgte Mitte des 18. Jahrhunderts unter Beteiligung von Octavio Broggio, G.A. Corbelini, Johann J. Steifels und anderer.
So entstand am Fuße des Erzgebirges ein architektonisches Kleinod, das Zisterzienserkloster Osek, dessen Anfänge bis ins 12. Jahrhundert reichen. Es wird dominiert von der großen Abteikirche Mariä Himmelfahrt, die im Jahre 1207 als dreischiffige romanische Basilika entstand. 1712 bis 1718 wurde sie vom Baumeister Octavio Broggio im hochbarocken Stil umgebaut.
Eines der wertvollsten Objekte des Klosters ist gleichzeitig auch eine der ältesten gotischen Bauten in Böhmen, der alte Konvent. Sein östlicher Flügel und die wunderbare Kapitelhalle stammen aus der Zeit um 1240. Der neue Konvent mit Bibliothek und Kapelle stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Die Bedeutung der kleinen Bergbaugemeinde Osek lebt vor allem von dem Kloster, das 1191 gegründet und später von den Zisterziensern aus Kloster Waldsassen übernommen wurde. Unter ihnen waren Baumeister, die in französischer Gotik, dem fortschrittlichsten Baustil der damaligen Zeit, erfahren waren. So bauten sie um 1240 das architektonisch gewagte gerippte Gewölbe der klösterlichen Kapitelhalle. Diese ungewöhnliche Konstruktionslösung führte zur Verbreitung der Gotik in ganz Böhmen. Während des Barocks erlebte Kloster Osek eine architektonische Blütezeit. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der bedeutendste, außerhalb Prags arbeitende Baumeister italienischer Herkunft – Octavio Broggio aus Litomerice – ins Kloster berufen, zusammen mit anderen Künstlern – dem Bildhauer Frantisel Anton Kuen, dem Stukkateur G. A. Corbelini, den Malern Johann J. Steifels, Jan Krystof Liska, Michael Willmann und dem Freskomaler Wenzel Laurenz Reiner. Ihre Aufgabe war der Bau und die Ausschmückung der Kirche Mariä Himmelfahrt. Etliche andere Künstler wie Josef Kramolin und Jan Peter Molitor waren an der Ausschmückung weiterer Orte und Gebäude beteiligt.
Der ganze riesige Komplex des Klosters ist heute eine einmalige Sehenswürdigkeit, ein wahres barockes Juwel. Im Ort findet man noch ein weiteres bemerkenswertes Denkmal - das Monument für die Opfer der Katastrophe in der Nelson-Grube aus dem Jahre 1934 vom tschechischen Bildhauer Karel Pokorny. Erwähnenswert ist noch die unweit liegende Ruine von Schloss Riesenburg, die jedoch zur Zeit der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.
Im Jahre 1996 feierte das Zisterzienserkloster Osek sein 800-jähriges Bestehen. Während der 40-jährigen Herrschaft der Kommunisten haben die Gebäude des Klosters und sein ganzes Inventar schwer gelitten. Selbst die Teile, die für Führungen offen waren, wurden nur dürftig erhalten. Es diente auch als Gefängnis für Nonnen. Heute ist im Kloster ein Altenheim für Ordenschwestern aus dem ganzen Land, die hier ihren Lebensabend verbringen. So bietet es Schutz für Heimatlose, wird aber auch als Ferienheim und als Meditations- und Trainingscenter genutzt. Im Frühjahr 1992 wurde das Kloster vom Staat einem neuen Abt zurückgegeben. Der muss nun sehen, wie er zurechtkommt.
Das Kloster ist Leiter der Böhmischen Kongregation, einem Verbund von acht Klöstern in drei verschiedenen Ländern.
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