Wo immer Sie über die Grenze der Tschechischen Republik ins Land kommen, ob vom Westen, Süden, Norden oder Osten, Sie werden immer auf unterschiedliche Folkloretraditionen treffen. Es wird immer beliebter, Kunstwerke zu betrachten, altes Kunsthandwerk, in Gemäldegalerien Bilder und Skulpturen oder auch Kunsthandwerk zu sehen, auch
Theater und Ballett oder klassische Musik gönnt man sich gern. Ebenso kommen auch Folklore-Darbietungen immer öfter auf die Bühne.
Dies bedeutet jedoch, dass sich zwischen Bühne und Zuschauer ein trennender Raum befindet. Im Böhmen, Mähren oder Schlesien kann es Ihnen passieren, dass sie mitten hineingeraten, in so ein Folklore-Geschehen. Das Volkstum ist hier in den Menschen meist tief verwurzelt und es bedarf nur eines kleinen Anstoßes, um es zum Blühen zu bringen und die Gäste in einen bunten Reigen mitzureißen. Sie müssen nur zur rechten Zeit am rechten Ort sein, denn Brauchtum ist hier überall noch sehr lebendig und seine Position im europäischen Kontext einmalig.
Vor allem müssen Sie die Autobahn verlassen und die Hauptdurchzugsstraßen und ins Dorf gelangen. Wenn Sie Glück haben, so ist hier soeben etwas los und Sie können noch echtes, gelebtes Brauchtum erleben.
So eine Erfahrung und ein Erlebnis eines spontanen Ausbruchs von Lebensfreude, in die Sie mitten hinein geraten können, ist der Schlüssel zum Verständnis von volkstümlicher Kreativität. Einen geballten Überblick über Volkskunst aller Art kann man am besten auf Folklore-Festivals und ähnlichen Veranstaltungen erleben oder auch in zahlreichen Folklore-Museen betrachten. Die besten musikalischen und gesanglichen Gruppen vermarkten ihre Produktionen meist auch auf CDs und Kassetten. Solche Musikgruppen haben in Böhmen, Mähren und Schlesien eine lange Tradition. Auf jeden Fall sollte man solche Folkloredarbietungen als einen Komplex von Musik, Gesang und anmutiger Bewegung genießen, mit offenen Sinnen und am besten Aug-in-Auge mit den Ausführenden.
Domazlice liegt in der südwestlichen bewaldeten Grenzregion nahe der Bahnverbindung von Prag nach Furth, sie war im 11. und 12. Jahrhundert bekannt als die Stadt der Choden (der damaligen Grenzwachen).
Industrie: Möbel, Textil, Maschinenbau, Landwirtschaft. Seit 1993 ist man dabei, zum Standort des ersten Kooperationsmodells „Eyewear und angeschlossene Industrien“ zu werden.
Chodsko: ist ein Gebiet in Westböhmen, das 11 Dörfer mit einer geschichtlichen Tradition umfasst.
Sie besaßen von König Johann von Luxemburg königliche Privilegien und verpflichteten sich dafür, die Grenze zwischen Böhmen und Bayern zu bewachen. Chodsko als ethnografisches Gebiet umfasst die ganze Region Domazlice. Was einem hier ins Auge fällt, sind die besonderen Trachten, die sich, im Unterschied zu anderen Regionen in Böhmen, ihre einmalige Eigenart erhalten haben. Der traditionelle Charakter der Region wird besonders in der Bauweise, in Keramik, Gesang und Tanz sichtbar (einschließlich der Benutzung besonderer archaischer Musikinstrumente wie des Dudelsacks) und in Benutzung eines chodischen Dialekts. Jedes Jahr im August findet in Domazlice ein Choden-Festival statt.