Die Gründung des damals romanischen Schlosses mit Wachfunktion fällt ins 12. Jahrhundert. Im 16.Jahrhundert wird es von den damaligen Eigentümern, den Sliks umgebaut. Anfang des 19. Jahrhundert wurde es zum Gefängnis umfunktioniert, was es bis 1949 blieb.
Das Erdgeschoss des Flügels in Turmnähe und das Hauptmannshaus beherbergen eine Ausstellung über die Geschichte der Burg, im ersten Stockwerk ist
eine Porzellanausstellung.
Eine romanische Rotunde, ein Turm und vier Stockwerke Gefängniszellen befinden sich in der unteren Bastei. Bei der Burgverwaltung kann man eine Führung buchen.
Die einstmalige Königsburg Loket ist seit dem Jahr 1234 bekannt und es ist möglich, dass sie sogar noch älter ist und aus dem 11. Jahrhundert stammt. Ihr Name Loket – was Ellbogen heißt - ist auf seine Lage zurückzuführen. Die Burg steht auf einer Felsklippe hoch über dem Tal der Ohre (Eger), die sich um diesen Felsen ellbogenartig herumwindet. Die Burg ist eines der ältesten böhmischen Schlösser, die bis heute erhalten ist und nicht dem Verfall anheim fiel, was wahrscheinlich auch dem Baustil mit massiven
rechteckigen Türmen zu verdanken ist. Schon bald nach seinem Entstehen wurde sie zu einer mächtigen Festung und zum administrativen Zentrum der ganzen Region und übernahm somit die Position des alten Schlosses Sedlec. 1308 entstand nach und nach unter dem Schutz dieser mächtigen Burg auch das Städtchen Loket. Im 14.Jahrhundert wurde hier vom kriegerischen König Johann von Luxemburg sein Sohn Wenzel
(der spätere Kaiser Karl IV.) gefangengehalten, da der Vater eifersüchtig war auf dessen Thron. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die frühgotische Burg umfassend umgebaut. Teile der Mauern und der Brustwehr und der große Turm blieben unberührt und sind heute noch in ihrer ursprünglichen Form zu sehen. Im 15. Jahrhundert, während der Religionskriege, versuchten sie Hussiten einige Male, die Burg zu stürmen, die jedoch hielt stand, teils wegen ihrer strategisch vorteilhaften Lage, teils wegen des heldenhaften Widerstands der Verteidiger. Seit 1434 war sie im Besitz der mächtigen Familie Slik aus Jachymov. Im 17. Jahrhundert kaufte sie die Stadt Loket.
Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 wurde die Burg verwüstet. Auch büßte sie viel von ihrer Bedeutung ein, als Anfang des 18. Jahrhunderts das Feudalsystem abgeschafft wurde. 1795 zerstörte ein Großfeuer große Teile der Burg und sie musste erneuert werden, bevor sie der Staat im Jahre 1822 als Gefängnis zu nutzen begann. Nach dem zweiten Weltkrieg 1945 mussten weitere Schäden beseitigt werden, doch heute ist sie der Öffentlichkeit zugänglich. Man kann hier jetzt eine Ausstellung böhmischen Porzellans besichtigen. Die Gegend um Loket war seit 1792 ein Zentrum der Porzellanherstellung, als in Horni Slavkov die Produktion aufgenommen wurde. Auch in Loket selbst gab es Porzellanbetriebe, gegründet 1815 von den Gebrüdern Haidinger. Die Sammlung auf der Burg enthält einige außerordentlich wertvolle barocke und klassizistische Porzellanservices und –krüge. Das Museum der Stadt hütet auch
Erinnerungsstücke an den deutschen Dichter J.W. von Goethe, der ein Bewunderer dieser Gegend war, und den größten Meteorit (109 kg), der je im Lande heruntergekommen ist. Die Legende will wissen, dass dies ein Bösewicht aus dem Schloss sei, der für seine Sünden in Stein verwandelt wurde.