Sumava (der Böhmerwald) ist ein dicht bewaldetes Gebiet, das sich entlang der Grenze zu Österreich und Deutschland hinzieht und eine Länge von etwa 125 km erreicht. Seine Bedeutung liegt an erster Stelle in seinen tiefen, stillen Wäldern, die von Luftverschmutzung und saurem Regen fast unberührt sind. Obzwar
der Urwald Boubin nur einen kleinen Teil des Böhmerwalds ausmacht und nur dieser Teil wirklich unberührte Natur ist, so ist doch der ganze Böhmerwald ein einmaliges und ursprüngliches Naturerlebnis.
Die Euroregion Sumava – Bayerischer Wald wurde Anfang der 90er Jahre gegründet. Er beruht auf der Zusammenarbeit der Bezirke Sumava (Cesky Krumlov, Domazlice, Klatovy und Prachatice) mit Partnern in Oberösterreich und Bayern.
Das Landschaftsschutzgebiet Sumava (Chránená krajinná oblast oder CHKO) besteht seit 1963. Im Jahre 1990 wurde es von der UNESCO zur biosphärischen Schutzzone erklärt. Der angrenzende Bayerische Wald erhielt diesen Status 1981. Im April 1991 wurden 685 qkm des CHKO zum Sumava Nationalpark (Národní park Sumava). Dieser zusammen mit dem CHKO bilden die größte von einem Staat geschützte Zone in der ganzen Tschechischen und Slowakischen Republik.
Die in ihrem Unterlauf mächtige Moldau entspringt im Böhmerwald, ebenso wie fünf weitere große Flüsse. Zwei Wasserrinnen (Vchynicky und Schwarzenbersky), die Anfang des 19. Jahrhundert für den Transport der Holzstämme aus den Bergen angelegt wurden, durchschneiden das Gebiet. Es gibt hier auch viele Teiche und Seen – die größten heißen Plesne, Prasilský, Certovo und Cerne.
Der Böhmerwald bietet auch mannigfaltige Möglichkeiten für den
Wintersport.
Sollten Sie Ruhe und Beschaulichkeit suchen, um in unberührter Natur neue Kraft zu schöpfen, so begeben Sie sich am besten auf die Sumava-Wanderwege, z.B. den Klostermann-Weg (Klostermannova stezka, 28 km lang),der von Hartmanice über Kasperske Hory nach Vacon führt, oder den Lehrpfad Horni Plana, Boubinsky Prales (3,8 km), auf den Bärenpfad (Medvedí stezka) Hamizna, Povydrí, Churanov.
Der Urwald Boubin liegt an Südosthang des Berges Boubin (1362 m), einem Gebiet, das früher der Familie Schwarzenberg gehört hat. Joseph Johann gründete ihn im Jahre 1856 auf einer Fläche von 47 ha. Die Größe änderte sich einige Male, heute sind es 666 ha, davon sind 47 ha von einem Zaun umgeben, die den Pflanzen Schutz vor Tieren gewähren soll. Ein Lehrpfad von 5 k m Länge führt hier entlang. Auf diesem Pfad, der durch Mischwälder führt, erfährt man auf Informationstafeln viel über die Geschichte des Waldes. Sie werden an richtigen
Riesenbäumen – „dem König der Fichten“ vorbeikommen, der 460 Jahre alt, 57,7 m hoch ist und dessen Masse 30 mł beträgt. Der Ausgangspunkt für diesen Lehrpfad ist der Boubin-See , dessen Wasser auch für den Holztransport in die Glasfabrik nach Lenora genutzt wurde. Auf dem Rückweg kommt man an Ida’s Sägemühle vorbei, die in den Sommermonaten ein Informationszentrum beherbergt.
Große Teile der 138 ha dieses Waldes wurden von einem Sturm im Jahre 1870 geschädigt und ironischerweise auch noch vom Borkenkäfer befallen und liegen deshalb nun nicht mehr im Besucherbereich.
Der Pfad ist – je nach Kondition und gewählter Variante – in 4 bis 7 Stunden zu passieren (7 bis 20 km).