Ceské Budejovice (Budweis) ist die größte Stadt in Südböhmen. Es ist eine Stadt mit einer interessanten Geschichte und bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten und das wirtschaftliche politische, geschäftliche und kulturelle Zentrum der Region. Sie liegt im südöstlichen Teil der Budweiser Senke. Die bevorzugte Lage
in der Nähe wichtiger Handelsstraßen führte zu einer frühen Besiedelung der Senke. Hier, am Zusammenfluss von Vltava und Malse, gründete König Premysl Otakar II. eine Stadt, die er Buduoyz – Budejovice – nannte. Die Stadt sollte als Bollwerk gegen die Expansionsgelüste der Vitkovci dienen. Diese waren ein südböhmischer feudaler Clan, der später als die Rosenbergs bekannt wurde.
Das 14. Jahrhundert war eine Zeit der Prosperität für die Stadt. Die Tatsache, dass die Stadt während der Wirren der Hussitenzeit nie angegriffen wurde, beweist ihre starke Position. Die Loyalität zum König brachte ihr viele Privilegien ein und die Position der drittwichtigsten Stadt im Königreich nach Prag und Pilsen.
In den Jahren 1825 bis 1832 wurde
die erste kontinentale europäische Pferdeeisenbahn gebaut, nach Plänen von Vater und Sohn Gerstner. Sie verband die Städte Ceské Budejovice und Linz. Mit der Eisenbahn kam auch Industrie in die Stadt. Das erste große Unternehmen ist mit dem Namen des örtlichen Boots- und Geschäftsmannes
Vojtech Lanna verbunden. 1847 begann die Wiener Firma Hardtmuth in Ceské Budejovice Bleistifte und Keramik herzustellen. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ließen sich auch Unternehmen mit tschechischem Kapital in der Stadt nieder. Das bedeutendste war die Tschechische Vereinigte Brauerei – heute Budvar Budejovice – gegründet 1895, das den Ruhm der Stadt über viele Länder in die ganze Welt getragen hat.
Ceské Budejovice, heute eine Stadt mit 100.000 Einwohnern, kann sich vieler interessanter Plätze rühmen. Einer davon ist der Platz Premysl Otakars II. Dank seiner Fläche gehört er zu den größten Plätzen der Tschechischen Republik.
Das älteste Gebäude in der Stadt ist das Kloster, das in der Nähe der Festung zu finden ist. Zum Kloster gehört auch der sog. Weiße Turm. Die Befestigungen gibt es bis zum heutigen Tag und man kann sie vor allem entlang des toten Arms der Moldau sehen.
Sehenswert ist auch der Turm aus dem 14. Jahrhundert, den man
Zelezná panna (Eiserne Jungfrau) nennt.
Interessant anzusehen sind auch Orte, die mit der historischen Pferdeeisenbahn in Verbindung stehen. Der ehemalige Gasthof U zelené ratolesti (Zum grünen Zweig) an der Husova Gasse war die nördlichste Stelle der Eisenbahn. Hier findet man noch die Lagerräume der Spedition Lanna. Überreste des Gebäudes, in dem einmal das Salzlager war, erinnern an den Anlass, aus dem die Eisenbahn gebaut wurde.
Das Wachhaus in der Manes-Gasse war früher Teil des Güterbahnhofs. Heute gehört es dem Südböhmischen Museum und man kann dort eine Ausstellung über die Pferdeeisenbahn sehen.