Von weither sichtbar, dominieren
die Turme der Kirche die Stadt. Es ist eine dreischiffige Kirche mit einem langen Presbyterium und zwei Kirchtürmen vorn. Der Bau der Kirche begann in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Im Mai 1257 wurde sie geweiht und wurde zur Pfarrkirche. Der nördliche Turm, der am Anfang des 14. Jahrhunderts als Wachturm entstand, ist 63 m hoch und wird heute als Aussichtsturm genutzt. Etwa 100 Jahre später wurde der zweite, südliche Turm gebaut, der als Glockenturm dienen sollte. Seine ursprüngliche Höhe wurde auf 54 m reduziert, da er sich etwas seitwärts zu neigen begann. Im Jahr 1563 wurde in ihm eine Glocke, die den tradionellen Namen
"Susanne" bekam, aufgehängt. Sie ist 182 cm hoch und wiegt 7.086 kg. Sie ist die zweitgrößte Glocke in Mähren.
Die Kirche ist eine Schatzkammer wertvoller Kunstgegenstände. Eine einzigartige Pieta stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und die
wunderbare Madonna wird zu den bemerkenswertesten Madonnas im Lande gezählt. Die spätgotische Statue des hl. Jakob und der Heilige Vater werden einer Holzschnitzerwerkstatt in Jihlava zugeschrieben. Von Hans Hirt, einem Goldschmied aus Nürnberg, stammt der vergoldete Taufstein aus dem Jahr 1599. Die Gemälde, Skulpturen und Fresken in der Kapelle stammen aus der Zeit des Barocks.
Die Grabsteine in der Mauer, die die Kirche umgibt, stammen von einem aufgelassenen Friedhof.
Aussichtsturm der St. Jakobskirche
Der Bau des nördlichen Turms, der als Wachturm (63 m) erbaut wurde, war gegen Ende des 14. Jahrhunderts beendet. Er hat eine kegelförmige Spitze und ein figurales Wandgemälde an seiner Vorderseite. Eine historische Quelle von 1591 erklärt den Arbeitplan des Turmwächters und seiner zwei Gehilfen: sie hatten jede Stunde das Horn zu blasen, hatten wichtige Besucher mit einer Fanfare zu begrüßen und die Stadt zu beobachten, um Feuer oder Feinde rechtzeitig zu entdecken. Der letzte Turmwächter verließ den Turm im Jahr 1924, als diese Funktion aufgelassen wurde.
Der Turm wurde im Juni 1991 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht aus Anlass der Feiern zum 555-jährigen Jubiläum der Verkündung der Basler Verträge. Die Galerie des Turms ist 40 m über dem Erdboden (556 m über Seehöhe) und bietet einen einzigartigen Rundblick auf das Umland von Jihlava.