Die natürliche Dominante und das Symbol der Region Pardubice ist das Schloss auf Berg Kunetice.
Dieser Herrensitz steht auf einem Platz, wo in früheren Zeiten ein Landhaus stand, das etwa gegen Ende des 13. Jahrhunderts erbaut worden war. In den folgenden Jahrhunderten wurde es zu einem Wasserschloss umgebaut. Als es in den Besitz von
Wilhelm von Pernstejn (+1521) gelangte, wurde es wieder umgebaut und ein Ostflügel hinzugefügt. Wilhelm’s Sohn führte die Anbauten und Adaptionen weiter, jedoch im Stil der frühen Renaissance. Der Baumeister Ulrico Aostalli baute im zweiten Geschoss des Nordflügels eine große Repräsentationshalle ein, dekorierte die Fassaden des Gebäudes mit Sgraffiti und baute Renaissancegiebel ein (1574-1579). Das Schloss und seine Umgebung waren Anfang des 16. Jahrhundert als Festung gebaut worden, und bewiesen ihre defensiven Qualitäten auch im Dreißigjährigen Krieg, als es einige Male vergeblich belagert wurde.
Der Pardubicer Herrensitz ist ein seltenes Beispiel eines Übergangs vom Herrenhaus zum Schloss. Es gibt kein zweites ähnliches Beispiel in diesem Lande, das wie hier mit einem
spätgotischen Befestigungssystem ausgestattet ist. Große Fragmente der Wandmalereien aus der Frührenaissance in den drei Rittersälen im Südflügel des Hauses konnten erhalten werden. Die aus dem Alten Testament stammende Erzählung von Samson und Dalila ist auf einem Bild aus dem Jahr 1532 im Vojtech-Saal zu sehen und repräsentiert eine der ältesten Wandmalereien aus der Renaissance auf dem Gebiet von Böhmen.
Der Herrensitz dient heute als Museum und Bildergalerie und ist natürlich für die Öffentlichkeit zugänglich. Unweit davon befindet sich das historische Zentrum der Stadt, das auch sehenswert ist.
Das zwanzigste Jahrhundert ist gekennzeichnet von unaufhörlichen Bemühungen um die Erhaltung, die Rekonstruktion und die notwendigen
Reparaturen am Schloss auf dem Kuneticer Berg. 1917 wurde das Schloss an die Pardubicer Museumsgesellschaft vermietet, die es dann 1919 kaufte. Die Genossenschaft Kunetice sorgte in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen für Rekonstruktion und Erhaltung gefährdeter Teile des Schlosses. Gegenwärtig ist das Schloss in Obhut des Pardubicer Instituts für Konservierung. Die Stiftung Kuneticer Berg, die 1994 gegründet wurde, bemüht sich darum, einen Verfall des Schlosses zu verhindern, es zu restaurieren und am Leben zu erhalten.
Wieder einmal erregt das Schloss in Pardubice Aufmerksamkeit und das sowohl unter den Experten als auch bei der Öffentlichkeit. Gebaut wurde es
im spätgotischen Stil von Wilhelm von Pernstejn , als er 1491 beschloss, es zu seinem neuen Wohnsitz zu machen, an einer Stelle, wo vorher eine von einem Wassergraben umgebene Burg gestanden hatte. Das Schloss mit seinem völlig erhaltenen ursprünglichen Erscheinungsbild, das vom „Rest der Welt“ durch massive Wälle geschützt ist, hat in Böhmen nicht seinesgleichen. Durch seine umfangreichen und weitreichenden Befestigungen nimmt das Schloss soviel Platz ein, wie das ganze historische Zentrum der Stadt. Das Schloss hat im Laufe der Geschichte öfter mal seine Besitzer gewechselt und jeder von ihnen hat Spuren durch Umbauten und Erhaltungsarbeiten hinterlassen.
Im Jahre 1880 mietete
die Pardubicer Museumsgesellschaft Teile des Schlosses, um dort ihre Sammlungen unterzubringen, und 1920 kaufte sie das ganze Schloss. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zum Sitz verschiedener kultureller Institutionen (Museum, Galerie, Institut für Konservierung und zeitweise auch das Stadtarchiv). Langfristige Rekonstruktionen des ganzen Objekts begannen bereits 1975. Seit 1994 ist es unter der Verwaltung des Ostböhmischen Museums. Nach und nach werden die renovierten Teile des Schlosses der Öffentlichkeit übergeben
die dort verschiedene repräsentative Veranstaltungen besuchen kann, auch
die umfangreichen Museumssammlungen.