Pilsen (der Hauptplatz) liegt 336 m hoch in der Pilsner Senke (Plzenská kotlina), die vom Norden von den Krkavec-Hügeln, (Krkavecká pahorkatina), vom Südosten von der Radyne Hügelkette (Radynská vrchovina)und von Osten vom Radecer Gürtel (Radecské pásmo) begrenzt wird. Die Pilsener Senke ist der östlichste und gleichzeitig der am niedrigsten gelegene Teil des Westböhmischen Beckens.
Die vier großen Flüsse des Beckens – Mze, Radbuza, Uhlava und Uslava – treffen sich in Plzen. Die Uhlava kommt von Klatovy, mündet dann in die Radbuza, die bei Stankov entspringt, im Südteil von Doudlevce, unweit des Wasserwerks in einer Höhe von 327 m. Die Radbuza fließt durch Pilsen und mündet hinter der Städtischen Brauerei in die Mze auf 323 m Seehöhe. Die Mze kommt von Radcice in die Stadt, die Uslava kommt von Stahlavy, fließt durch Bozkov, Lobzy und Letna, um in Doubravka auf 321 m Seehöhe in die Mze zu münden.
Der Platz der Republik (Namesti Republiky) misst 184 x 209 m und ist einer der größten mittelalterlichen Plätze in böhmischen Landen. Er wird von den Straßen Riegrova und Drevená in zwei Teile geteilt – den nördlichen und den südlichen.
Im kleineren nördlichen Teil steht die Kirche St. Bartholomäus. Früher war um sie herum noch ein Friedhof, der jedoch 1789 von Kaiser Joseph II. abgeschafft wurde.
Zwischen Rathaus und Kirche, unweit der Sakristei, stand einmal das prächtige Renaissancegebäude der
Städtischen Lateinschule, das jedoch 1829 abgerissen wurde.
In jeder Ecke des Platzes war ein kaiserlicher Springbrunnen. Der in der Nordostecke war im Barockstil und hatte eine Roland-Statue, die in Plzen als Zumbera bekannt war: 1919 wurde sie in das kaiserliche Haus neben dem Rathaus transferiert.
Der Platz wurde 1859 mit Pflastersteinen versehen. Die Gebäude auf dem Platz weisen überwiegend gotische und Renaissance-Stilelemente auf, vor allem in Grundmauern, Kellern und Mauerwerk.
In den Höfen auf der Ostseite des Platzes, besonders bei Haus Nr. 107, kann man noch erhaltene Reste der mittelalterlichen Stadtmauern sehen. Die besterhaltenen Fassaden des Platzes befinden sich auf seiner Südseite.
Die Kirche St. Bartholomäus ist ein herausragender Bau aus dem 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert.
Hier wurden drei Entwicklungsmerkmale der Gotik auf Basis einer dreischiffigen Eingangshalle kombiniert. Sie gehört zu den dominanten Baudenkmälern der Stadt. Ihr Bau begann Ende des 13. Jahrhunderts mit dem Presbyterium, das heute nicht mehr besteht.
Die Nordseite des Hauptplatzes wird vom Rathaus dominiert. 1496 kauften die Bürger der Stadt das größte Gebäude und bauten es in ihr
Rathaus um. 1507 fiel das Rathaus einem verheerenden Brand zum Opfer. Als einige italienische Steinmetze und Bauarbeiter die Stadt besuchten, entschieden die Ratsherren der Stadt den italienischen Baumeister Giovanni de Statia mit der Rekonstruktion des Rathauses zu betrauen und eine prächtige Renaissance-Residenz errichten zu lassen. Es entstand ein beeindruckendes dreistöckiges Gebäude.