Die Region, die nahe an den Bergen liegt, keinen fruchtbaren Boden hat, jedoch ein raues Klima, gehörte lange nicht zu den bevorzugten Siedlungsgebieten. Die geologische Bodenbeschaffenheit zog jedoch bald Abenteurer an, die nach Silber- und Eisenvorkommen suchten. Die Örtlichkeit, die nahe an alten Handelsrouten lag, lenkte auch die Aufmerksamkeit des Prager Bischofs auf sich. Bereits 1216 kaufte der Prager Bischof Ondrej vom Kloster in Tepla das
„Gut Pribram“ und begann mit dem Bau eines eigenen Klosters. Bald wuchs um den Bischofssitz eine Stadt heran mit Marktprivilegien und der Kirche St. Jakob, die zum Mittelpunkt des Gutes wurde, und einigen Dörfern.
Als 1278 König Premysl Otakar II. getötet wurde, kam es im Lande zu lang andauernden Konflikten und als diese 1291 beendet wurden, musste der Bischof für die zerstörte Stadt Pribram neue Siedler anwerben. Es folgte eine lange Periode von Frieden und Wohlstand. Der Prager Erzbischof Arnost von Pardubice baute in Pribram ein neues Schloss aus Stein und gründete ein Krankhaus und am Stadtrand eine zweite Kirche – die des Hl. Johannes.
Nach der Hussitischen Reformation, als Pribram sich von kirchlichen Autoritäten freigemacht hatte, wurde es Eigentum des Königs, der es jedoch nicht selbst regierte, sondern es als Pfand seinen oft wechselnden Gläubigern überließ. Auch aus diesem Grund richteten sich die Hoffnungen der Bürger immer mehr auf den Silberbergbau, der sich immer schneller entwickelte und Anfang des 16. Jahrhunderts seinen Höhepunkt erreichte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg half der erfolgreiche Eisen-Abbau der Stadt, sich wieder zu erholen, da er ihr im 17. und 18. Jahrhundert ein erkleckliches Einkommen sicherte. Pribram, das bald weltweit als
erfolgreichste Silberbaustadt der Habsburger Monarchie bekannt war, wurde allmählich zum Sitz zentraler Bergbau-Institutionen und, Mitte des 19. Jahrhunderts, zum Sitz einer Bergbauakademie.
Die Mitte des 20.Jahrhunderts brachte der Stadt neue Veränderungen. Es begann das Uran-Zeitalter und damit eine neue Epoche des lokalen Bergbaues – die schnelle Entwicklung des Uranabbaues, der zu einer nachfolgenden Sanierung der Stadt führte. Nach dem November 1989 verschwanden sowohl die Silber- und Bleiminen als auch die modernen Uran-Minen. Die Stadt mit seinen 40.000 Einwohnern ist heute keine Bergbaustadt mehr, ist jedoch weiterhin eine Pilgerstätte und ein Denkmal seiner althergebrachten Bergbautradition.
Wenn man nach Pribram kommt, so erscheint gleich links die St. Mountain-Kathedrale. Ursprünglich stand hier eine Kapelle aus dem 14. Jahrhundert, die im Jahre 1647 von den Jesuiten übernommen wurde. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde sie nach den Entwürfen italienischer Architekten großzügig umgebaut. An die ursprünglich einfache Kirche wurden Arkaden angebaut und auch eine viereckige Kapelle. Heute ist die
St. Burg-Kathedrale das schönste bauliche Wahrzeichen von Pribram – ihr heutiges Aussehen hat sie seit dem Anfang des 18.Jahrhunderts beibehalten (Balustraden mit Statuen von Heiligen, vier Treppenaufgänge von den Terrassen zu den Balustraden und eine lange überdachte Treppe, die in die Stadt führt). Für Touristen ist auch der Besuch des geologischen Museums und des Dvorak-Denkmals, das im Schloss Vysoka bei Pribram zu finden ist, zu empfehlen.