Das Umland des heutigen Ostrava ist seit Urzeiten das Eingangstor zur Region der Mährischen Pforte, die an der traditionellen Verbindungsstraße von Baltikum und Mittelmeer liegt. Das Land wurde intensiver im 13. Jahrhundert besiedelt, mit einer ersten Erwähnung von Schlesisch Ostrava im Jahre 1229 und von Mährisch Ostrava im Jahre 1267. Der Berg Landek wurde von Mammutjägern besiedelt, diese waren auch die ersten Menschen, die bereits vor 30.000 Jahren Kohle aus lokalen Flözen zur Unterhaltung ihrer Feuerstellen nutzten.
Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer rasanten Entwicklung des
Kohlenabbaues, der Metallurgie, des Maschinenbaues und der chemischen Industrie. All dies war der Entdeckung der Kohlevorräte im Jahr 1763 zu verdanken. Vítkovice AG, eine Firma die weltweit bekannt ist, ist ein Nachfolger der ursprünglichen Rudolph Metallurgiewerke, die 1828 im benachbarten Dorf Vítkovice gegründet wurden.
Die Stadt ist aus verschiedenen Richtungen erreichbar, sowohl auf Straßen als auch per Bahn. Die Anbindung der Stadt an die Haupteisenbahnroute Wien-Krakau im Jahre 1847 schaffte eine Brücke zum Rest der Welt. Seit 1959 gibt es auch Flugverbindungen über den Internationalen Flughafen Mosnov.
Heute hat Ostrava 335.000 Einwohner und umfasst 33 früher eigenständige Gemeinden und demonstriert ständig ihren Anspruch, das administrative, wirtschaftliche, industrielle und gesellschaftliche Zentrum der Region zu sein.
Die Stadt bietet viele Gelegenheiten, bedeutende Kulturstätten und Denkmäler zu besichtigen, darunter das Jirí Myron-Theater von 1894, das Antonín Dvorák-Theater von 1907, ein Haus der Kunst, eine Bildergalerie von 1926 mit umfangreichen Ausstellungen, das alte Rathaus (aus dem 16. Jahrhundert), die Basilika des Göttlichen Erlösers (erbaut 1889 und heute die zweitgrößte Kirche Mährens für 4.000 Menschen), die Kirche des hl. Wenzels (ein dreischiffiger Bau, ursprünglich gotisch auf romanischen Grundmauern und später – 1805 – barock umgebaut) und die Pestsäule der Jungfrau Maria (von 1702; die älteste erhaltene Barockstatue).
Empfehlenswert ist auch der Besuch einer alten Kirche aus Holz, die aus dem 16. Jahrhundert stammt, in Hrabova zu sehen und der hl. Katharina geweiht ist. Der einschiffige volkstümliche Bau beweist die hohe Kunst und Geschicklichkeit ihrer Erbauer. In Schlesisch-Ostrava sind die Überreste einer Feste aus dem 13. Jahrhundert zu besichtigen. Im Jahre 1993 wurde in der früheren Grube Anselm in Petrkovice ein Bergbaumuseum eingerichtet, in dem Informationen über die Entwicklung des Bezirks Ostrava – Karvina zu sehen sind, von den Anfängen in den Gruben des 19. Jahrhunderts bis zur heutigen modernen Fördertechnologie.
Die Region Ostrava hat eine große Anzahl ausgedehnter Erholungseinrichtungen mit Schwimmbädern, Schwimmhallen, Tennisplätzen, und, in Silherovice, einem schönen Weltklasse Golfplatz, der in einem Schlosspark liegt. Von den Sehenswürdigkeiten außerhalb der Stadt seien Schloss Hukvaldy und das dazu gehörige Dorf erwähnt, in dem der berühmte Komponist Leos Janácek geboren wurde. Zu seinem Gedenken findet in Ostrava jährlich im Mai das Internationale Janácek-Musikfestival statt. Auch das volkstümlicher Architektur-Freiluftmuseum in der Nähe von Roznov pod Radhostem ist sehenswert.