Karvina, das in Nordwestschlesien liegt, ist ein wichtiges Regionalzentrum. Etwa die Hälfte des Stadtgebietes liegt nahe der polnischen Grenze. Die Bezirks-, Industrie-, Kur- und Universitätsstadt Karvina zerfällt in neun Teile (Frystat, Doly, Darkov, Raj, die Altstadt, die Neustadt, Mizerov, Hranice und Louky) mit mehr als 68.000 Einwohnern. In den Vororten konzentrieren sich die Kohlegruben, Kraftwerke, Stahl- und andere Industrie. Eine bedeutende Rolle im Leben der Stadt spielt das Jodheilbad Darkov mit einer über hundert Jahre alten Tradition und dem Rehabilitations-Sanatorium Hranice. Karvina ist auch ein wichtiges Bildungszentrum mit einem breiten Angebot von spezialisierten weiterführenden Schulen. Seit 1991 gibt es hier auch die Fakultät für Handel und Geschäftswesen der Schlesischen Universität.
Die Stadt stammt aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, das erste schriftliche Dokument, das den Solca genannten Stadtteil betrifft, stammt aus dem Jahr 1268. Früher spielte Frystat eine bedeutende Rolle, es wurde bereits 1327 zur Stadt erhoben. Es wurde zum zweiten Stadtverwaltungszentrum des Teschener Teils von Schlesien, da es ein wichtiger Mittelpunkt von Handwerk und Handel zwischen dem früheren Ungarn mit Nordschlesien und den baltischen Gebieten war. Im Jahre 1776 wurde in Karvina Steinkohle gefunden, was zu einem rapiden Wachstum von Industrie führte und den industriellen Charakter der Stadt und der ganzen Region auf viele Jahre hinaus bestimmte.
Eine große Anzahl historischer Objekte weist auf eine reiche geschichtliche Vergangenheit hin und ist recht sehenswert. Dazu gehören sowohl sakrale als auch weltliche Bauten, wertvolle barocke Plastiken, Grabsteine früherer Besitzer der Stadt und interessante Bürgerhäuser aus dem 19. Jahrhundert mit feiner Stuckdekoration und viele andere Sehenswürdigkeiten.
Karvina liegt im nordöstlichen Teil der Tschechischen Republik, etwa 20 km von Ostrava entfernt. Es wird durch die Begriffe „Bezirksstadt“, „Kohlegruben“, „Universität“, „Heilbad“ und „Grenze“ charakterisiert und umfasst die neun Stadtteile Frystat, Doly, Darkov, Raj, Altstadt (Staré Mesto), Neustadt (Nové Mesto), Mizerov, Hranice und Louky. Zur Zeit leben hier 68.370 Einwohner auf einem Gebiet von 58 km
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Die Region um Karvina war
eine der ersten, die besiedelt wurde. Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus einem Dokument von Herzog Vladislav von Opolsko aus dem Jahre 1268. Das so genannte Tithes von Vratislav aus dem Jahre 1302-1315 bezeugt, dass die Stadt zu dieser Zeit bereits existierte.
Frystat (Freistadt) erhielt den Stadtstatus 1327, als es Sitz der Piastovec-Dynastie von Tesín (Teschen) war. Seine strategisch wichtige Lage an der Handelsroute von Ungarn zu den baltischen Gebieten machte es zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Handelszentrum.
Unter der Herrschaft des Teschener Herzogs Bolek II. kam es zu wirtschaftlicher Blüte und die Gewährung von Privilegien durch Kazimir im Jahre 1473, der die Rechte der Stadt bestätigte und ihr das Marktrecht erteilte, trug zur weiteren Entwicklung der Stadt bei.
Im Jahre 1792 wurde Frystat vom Adelsgeschlecht Larisch-Monnich erworben. Die Entdeckung der Steinkohle brachte einen weiteren Schub in der Entwicklung von Stadt und Region. Der Kohlereichtum zog weitere Industrien ins Land und gute Transportmöglichkeiten förderten die Entwicklung.
Durch sein starkes Wirtschaftspotenzial wurde Karvina am Anfang des 20. Jahrhunderts wichtig für das ganze Österreichisch-ungarische Imperium. Nach Gründung der Tschechoslowakischen Republik erhielt Karvina im Jahre 1923 durch Regierungsdekret den Stadtstatus. Die administrative Grundlage für die heutige Stadt wurde 1948 gelegt, als die Gemeinden Frystat, Karvina, Darkov, Raj, Altstadt und Neustadt zu einer städtischen Einheit zusammengefasst wurden, mit dem gemeinsamen Namen Karvina.
In der Stadt findet man einige künstlerische und historische Monumente vor, die sich im historischen Zentrum befinden. So die Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz mit einem gotischen Allerheiligsten von 1300 in Karvina-Frystat. Wertvolle Architektur im napoleonischen Stil ist im Schloss aus dem 18. Jahrhundert zu sehen, das an einem Originalplatz des 14. Jahrhunderts gebaut wurde. Der Hauptplatz in Frystat hat ein napoleonisches Rathaus mit einem
Renaissanceturm von 1500. Den Tourismus in Karvina fördert auch das älteste Jodheilbad der Republik, das in Darkov liegt. Das Heilbad hat große Erfolge bei der Behandlung von Gliedmaßen, die durch Unfall oder Operationen geschädigt wurden Ein Rehabilitationszentrum vervollständigt die Behandlungsmöglichkeiten.